#73 vom 31.08.1997
Rubrik Feature, Artikelreihe Red's Independent Breakfast
Notwist "Day 7"
(LP)
Dann muß ich natürlich unbedingt auch die neue Notwist-Maxi auflegen. Sie sind momentan hip, oder? Klar, und wenn ich den gequälten Analog-Synthie-Anfang höre, sind sie sogar so bemüht hip, daß es richtig weh tut. Da ich noch etwas essen möchte, gehe ich zum Plattenspieler, um leiser- bzw. abzudrehen, aber just in diesem Augenblick beginnt der eigentliche Song, ohne dieses nervtötende Analog-Synthie-Geblubber. Das ist richtig guter, knorrig gespielter Indiepop - wie immer bei Notwist mit todtrauriger Stimmung und der Sänger klingt als hätte er zigtausend Mark Schulden. Auf der Rückseite gibt es zwei Songs; zweimal Jazz - ehrlich! - der Weg, den zur Zeit viele der intelligenten Gitarrenbands gehen. Zwei ruhige Gitarrensongs mit kompletter Bläsersektion, die mir mein Frühstück überraschend versüßen. Die Überraschung der Woche, dabei klingen Notwist immer nach Understatement, das macht sie vielleicht auch so sympathisch. [red]
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