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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #95 vom 01.03.1998
Rubrik Feature

Red's Independent Breakfast

This weeks menue:


Fu Manchu "The Action Is Go"

(CD, 2LP)

Iiiiih, Christopher Lee würde sich im Grab umdrehen, würde er diese Band kennen (- und das beim Frühstück). Fu Manchu selber würden das wohl "Schweine-Rock" nennen. Eine gute Vorspeise Black Sabbath ist eine deftige Grundlage für den Hauptgang, welcher heißt: Garagen-Rock. Und zwar der, der so richtig fies und dreckig "arschtritt". Das rumpelt, scheppert, dröhnt und vor allem, es rockt ohne Ende. Außerdem geht die Band mit ihrem Turnschuh-Jeans Style eher in die Richtung US-Jugendliche ohne dieses Biker-, Säufer- oder Old-People-Klischee. Also kein Okkult-Satans-sonst-wie-runtergestimmtes Zeug sonder purer, arschtretender Schweine-Rock. Der Name ist Programm. The Action is GO!!!! [red]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Les Robespierres "Repentista"

(CD, LP)

Hey hey, die zweite Langspielplatte um Klaus Ramcke und Ted Gaier (Les Robespierres) sieht aus wie die erste. Artwork, Layout und sogar Titelabfolge sind nahezu gleich wie auf "Liberalidas, Liberalidade" (Repentista, Repista!?). Die Songs gehen auch in die gleiche Richtung, allerdings fällt auf, daß die erste Platte einen um Längen besseren (passenderen) Sound hatte. Auch wenn die Musiker hier ambitionierter wirken und Klaus Ramcke neben Schreien, Weinen, Jaulen und Ächzen fast stirbt, begrenzt der zurückhaltende Sound die Kraft der (Punk-Rock-) Songs. Da passiert alles hinten im Raum und verpufft, bis es an das Ohr des Hörers gelangt. Soll das professionell wirken? Hat da jemand versucht, mehr Studiotechnik einzusetzen? Leider ist es nur Schade! Wie dem auch sei, es sind zwölf, dem Beat in weitestem Sinne entlehnte Reißer über Besitz, Eigentum und die Probleme mit den Klassenverhältnissen. Wer die Band live gesehen hat, weiß wie unglaublich wild und mitreißend sie rüberkommt. Und wenn man zwischen den Zeilen liest, kann man ein kleines Stückchen Rebellion auffangen, von dem sie entschlossen sind, es uns einzupflanzen. Viva!! [red]


Mark Eitzel "I'm Caught In A Trap And I Can't Break Out Cause I Love You Too Much, Baby!"

(CD, LP; Matador)

Und jetzt noch eine kurze schöne Kritik zu einer kurzen schönen Platte:
Allein schon Mark Eitzels Stimme würde ausreichen, sich angenehm berührt zu fühlen. Einzutauchen in seine traurig-weisen Geschichten über Bars und Frauen (in dieser Reihenfolge!) heißt, sich in dieser Platte geborgen zu fühlen und ab und an mal zu seufzen. Dann noch der warme und weiche Sound einer gefühlvoll gespielten Akustikgitarre und schon hat "I'm Caught In A Trap And I Can't Break Out Cause I Love You Too Much, Baby!" gewonnen (- ich liebe es den Titel auszuschreiben :-)). Bei zweieinhalb Stücken gibt's Rhythmusgruppenbegleitung von Steve Shelley (Sonic Youth) und James McNew (Yo La Tengo), aber alles in allem ist es eine Mark-Eitzel-Solo-Platte. Melancholisch zwar, aber auch Hoffnung weckend in einer grauen (Jahres-) Zeit. "What are you doing here alone in the cold light of day ?"
Ist jetzt doch länger geworden, aber so ist halt die Platte, da gibt's soviel zu entdecken... [red]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


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