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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #138 vom 21.02.1999
Rubrik Feature

Red's Independent Breakfast

This Week's Menue:


Smog "Knock Knock"

Independent - CD
(CD, LP; Domino)

Bill Callahan rasiert sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Dieses Innenphoto sagt schon alles über diese Platte aus. In aller Ruhe gibt er uns die Weisheit der Welt und die Antworten auf alle Fragen - ab und an verknüpft mit seiner Autobiographie, ansonsten trocken und selbstverständlich. Nicht mehr zwingend depressiv oder verzwickt zweideutig, sondern eindeutig klar und musikalisch logisch. Bill läßt uns mit der Erleuchtung zurück! Aber er ist da, wenn wir erschüttert sind und dann können wir die Platte in aller Ruhe einfach noch mal hören. Die Bedeutung von "Knock Knock" werden wir vielleicht erst in ein paar Jahren zu schätzen wissen, aber zwei Dinge sind jetzt schon gewiß: Dieser Mann hat aller Rätsel Lösungen gefunden und kann fortan in Frieden leben. Außerdem ist dies eine perfekte Singer/Songwriter-Platte, spröde die trockenen Worte unterstreichend und doch erstaunliche Wendungen nehmend. Bis hin zu überraschenden Farbtupfern (Kinderchor, Metal-Gitarre) gelingt es jedem Lied noch eine Steigerung darzubieten, um dann als Masterplan für Bill Callahans Leben dazustehen. Und das sollte auch unser Masterplan sein. (Ich sage sowas ungern, aber:) Dies ist eine Platte des Jahrhunderts!! [red]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Cassius "1999"

House - CD
(CD, 2LP; Virgin)

Nicht ganz so wichtig, dafür umso unterhaltender waren French-House-Platten in den letzten Monaten. Thomas Bangalter hat's mit Daft Punk und Stardust vorgemacht, jetzt will Etienne de Crecy nach Motorbass und Super Discount auch mal abräumen. Und da in den Clubs nicht nur French-House hip ist, sondern auch BigBeat, was liegt da näher als eine Verbindung?! Auch diese Platte wird man in ein paar Jahren zum Fingerdrauflegen aus dem Schrank ziehen, aber eher als "der Anfang vom Ende". "1999" klingt wie alles, was hip macht und schlank war. Ein kommerzielles Produkt, dem aber leider sowohl House als auch (Big)Beats abgehen. Die beiden Basen fehlen, also werden die Kids in der Disco nicht tanzen. Die Intellektuellen werden sich fragen, was das soll und ich überlege, ob ich schon jemals einen Franzosen und einen Engländer friedlich in einer Disco ein Bier habe trinken sehen. [red]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Sam Prekop "Sam Prekop"

Independent - CD
(CD, LP; Thrill Jockey)

Zusammen Biertrinken tun sicher ein paar Jungs in Chicago und Sam Prekop ist mit dabei. Ich denke, der Sänger von Sea And Cake war derjenige, der die elektronischen Einflüsse der letzten Platte gar nicht so gern sah. Daher hat er ein paar Freunde zusammengetrommelt (Archer Prewitt, Jim O'Rourke) und zeigt uns jetzt, wer für den Jazz bei Sea And Cake verantwortlich war. Herausgekommen ist eine wundervoll ruhige Jazzgitarrenplatte im Chicago Style. Alles relaxt und verträumt und natürlich überragt von seiner einschmeichelnden Erzählstimme, die klingt, als müßte uns ein kleiner Junge ein großes Geheimnis mitteilen. Nicht der Hit, aber wunderschön zum Dösen auf dem Sofa. Und das werde ich jetzt auch machen... [red]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


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