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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #164 vom 29.08.1999
Rubrik Feature, Artikelreihe Red's Breakfast Club

Auteurs "How I Learned To Love The Bootboys"

(CD; Hut)

Einer meiner zeitgenössischen Lieblingsdichter ist wieder obenauf. Luke Haines ist sogar zynischer als je zuvor und das wirkt sich wundervoll aus. Bis hinein in die Musik geht sein ironisches Geschichtsbewußtsein. Hier werden Musikperioden, Styles und andere Eigenarten der historischen "Pop"-Strömungen zwischen den 50ern und jetzt zerstückelt, zielsicher widerlegt oder sonstwie durch Haines Lästermäulchen gezogen. Natürlich macht er aus sich keine Ausnahme und veräppelt sich, wenn's sein muß, auch mal selbst. Wer jetzt denkt, das sei ein lustiges Album oder ähnele kindischen Hip-Hop-Dissereien – nein, Haines ist alles andere als ein lustiger, netter Kerl. Er meint es bitterernst. Niemals hört man hier Gemecker aufgrund von Desillusionierung. Auteurs sind eine harte, kalte, zynisch analysierende Band, die in offenen Wunden herumstochert. Eigentlich sehr gemein, aber Luke Haines ist nun mal ehrlich und seine Beobachtungen so verdammt treffsicher, daß man etwaige Angriffe auf die eigene Persönlichkeit (im Popkontext gesehen) auch mal wegsteckt. Wo der Mann schließlich Recht hat, hat er Recht! Sollte ich über die Musik der neuen Platte noch etwas sagen müssen? Wer Auteurs nicht kennt: LÃœCKE, sofort anhören! Eine einzigartige Mischung aus Glam, Disco, Rock, etwas Indie und ganz viel englisch gefärbter Pop. Musikalisch für mich auf "How I Learned To Love The Bootboys" (ich liebe lange Titel!) am perfektesten und stimmigsten zusammengefügt, je nach Inhalt eben. Also Mr. Haines: hoffentlich kein weises Alterswerk sondern der Beginn einer wundervollen Karriere. [red]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Permalink: http://schallplattenmann.de/a104004


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