#174 vom 07.11.1999
Rubrik Neu erschienen
Marillion "marillion.com"
Quo Vadis? Vom Prog zum Mainstream-Rock zum Pop
(CD; Intact/Castle)
Alte Haudegen haben es schwer – entweder sie reproduzieren auf ewig das Alte, Bewährte, Erfolgreiche oder sie begeben sich auf die Suche nach etwas Neuem. Marillion entschieden sich (nach der Trennung von Sänger Fish Ende der 80er Jahre) für den zweiten Weg und konnten mit dem neuen Frontmann Steve Hogarth eine Reihe innovativer, überraschender (wenn auch nicht immer unumstrittener) Alben herausbringen.
Doch die Gefahr ist groß, dass man sich bei dieser Suche in immer seichtere, einfachere Gewässer begibt – und spätestens mit diesem Album sind auch Marillion in diese Falle hineingetappt. Das Resultat ist zwar weit von dem mittlerweile langweiligen, rückwärtsgewandten Prog entfernt, den die Klassenkameraden der fünf Herren bisweilen immer noch produzieren, es ist eben aber auch nur ein weiteres Rock-/Pop-Album geworden, wie sie der Markt massenweise hervorbringt. Die Gitarren klingen rockig, die Stimme intoniert perfekt, die Produktion glasklar – keine Ecke, keine Kanten – dafür jede Menge Hit-taugliches zum Mitschnippen und -singen. Das mag ja alles schön und gut für andere sein, für eine Band mit dem Anspruch den dereinst Marillion an sich stellten, ist das zwar solide, aber dann im Endeffekt doch zu wenig. [sal: @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#245: Marillion "Anoraknophobia"> [sal:Â @]
<#243: Transatlantic "Live in America"> [sal:Â @@@@]
<#197: Arena "Immortal?"> [sal:Â @@@@]
<#194: Transatlantic "SMPTe"> [sal:Â @@@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a104272