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[ << | Inhalt ]Ausgabe #179 vom 12.12.1999
Rubrik Feature

Wolfram W. Winkler: Jahresbestenliste... oder so.

Es gab viele "wichtige" Platten in diesem Jahr, aber da ist doch längst alles drüber gesagt worden. So kann ich mich guten Gewissens beschränken – selbst das fällt schwer – auf Musik, der ich mehr Hörer wünsche, die mich berührt hat, über die ich mich freue, dass sie auf "Platte" existiert.

Aus den Niederlanden:

  • Bløf: "Boven" – am ehesten mit BAP in ihren besseren Momenten zu vergleichen
  • Ilse DeLange: "World Of Hurt" – die beste europäische Country-Sängerin!
  • Ilse DeLange: "Dear John," – Live mit ausschließlich John-Hiatt-Songs!
  • Anouk: "Urban Solitude" – Melissa Etheridge hat Konkurrenz bekommen!
  • Mathilde Santing And The Oversoul 13: "To Others To One" – Die kultivierteste Pop-Stimme aus Holland, mit einem Frühlings-Tulpenstrauß von fantastisch-jazzig-dezenten Cover-Versionen, von Irving Berlin bis Crowded House, von Black ("Wonderful Life", Single-Top-5 im Frühjahr) bis Janis Ian.

Aus der Schweiz:
  • Toni Vescoli: "Tegsass" – der alte Folk-und Bluesmann mit Blues in schwyzerdytsch, Augie Myers (remember Mendocino?) orgelt und singt mit
  • Dodo Hug: "Hugability" – Chanson, mit kabarettistischen Wahnsinnstexten
  • Sina: "4" – Frauenpower-Rock, auch ähnlich einer Melissa Etheridge, im Dialekt vom Wallis gesungen
  • Stephan Eicher: "Louanges" – endlich mal wieder was neues vom Chanson-Rocker, der seine Reisen nach Asien verarbeitet hat und nun mäandert zwischen Frankreich, Vietnam, dem Rock-Idiom und der französischen Sprache, Sprödigkeit und Spielfreude...

Aus Frankreich:
  • Francis Cabrel: "Hors saison" – der absolut beste zeitgenössische Chanson-/Rocksänger, mit einem mürben, reifen Album
  • Sapho: "La route nue des hirondelles" – zwischen Chanson und nordafrikanischem Rai, sehr innovativ
  • Axelle Red: "Toujours moi" – ok, sie ist aus Belgien: eine der schönsten Platten/Sängerinnen mit Chansons und Anspruch und überhaupt
  • I Muvrini: "Leia" – jaja, die kommen aus Korsika: die durchdringende Schönheit der korsischen Gesänge, klangtechnisch phantastisch; und höchst intelligente und poetische Texte
  • Gilbert Bécaud: "Faut faire avec..." – der Mann ist hörbar über 70, aber hat jede Menge Kraft in der Stimme und in den vertonten Worten, und geht über eine beeindruckende stilistische Bandbreite. OK, manches ist auch schwach, aber ein sehr sehr reifes Alterswerk

Jazzalben des Jahres:
  • Cassandra Wilson: "Traveling Miles" – Geniale stimmliche Interpretationen von Miles Davis-Stücken
  • Olu Dara: "In The World - From Natchez To New York" – jahrzehntelang war er "nur" Begleiter, nun das tatsächlich erste Soloalbum eines Gratwanderers, der musikalische Bogen spannt sich von den ersten Songs, die er als Kind erlebte, bis zum HipHop seines Sohnes Nas

Country/Singer/Songwriter:
  • Cindy Bullens: "Between Heaven And Earth"
  • Gillian Welch: "Hell Among The Yearlings" – intim, spröde, voller Einsamkeit
  • Townes Van Zandt: "In Pain" – aus seinen letzten Konzerten 1996, eindringlich, zerbrochen und von dunklen Ahnungen durchzogen
  • David Olney: "Through A Glass Darkly" – ebenso dunkel und melancholisch, aber Olney lebt
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