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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #176 vom 21.11.1999
Rubrik Live - Musik spüren

Prog Parade No. 1 – An Evening Of Progressive Music, Bonn, Klangfabrik, 4.12.1999

Die Existenz der Prog Parade No. 1 ist ein weiterer Beweis dafür, welche Möglichkeiten das Internet eröffnet: Eine Handvoll Gleichgesinnter, die sich in der progrock-dt Mailinglist getroffen haben, organisieren ein Festival, ohne sich vorher jemals vis-a-vis gegenübergestanden zu haben, einzig mit eMails und Chatrooms als Medien des persönlichen Kontaktes.
Dabei ist es gelungen, einen Großteil der Creme der deutschen Progszene nach Bonn zu holen; am 4.12.1999 beginnen um 18.30 Uhr Scythe, die für ihre Debut-CD "Each Other" allenthalben mit Lob überschüttet wurden. In ihrer Anlage eher auf die Klassiker des ProgRocks (Yes, King Crimson, Genesis) bezogen, begeistern sie ihre Publikum durch ungewohnte Harmonien und komplexe Rhythmen, durch konzise Kompositionen und hingebungsvolle Melodik.
Danach folgt mit Brightness Falls eine Band, die sich vor allem mit energetischen Improvisationen zwischen Soundscapes und Fusion ein Publikum erobert hat. Gerd Weyhing, Gitarrist und Sänger, ist ein Robert Fripp-Schüler und wer die experimentellere Seite des ProgRocks mag, ist mit ihnen sicherlich brilliant bedient.
Zenobia stellen ihr gefeiertes Debut "October" vor. Die Berliner bringen ruhigere, atmosphärisch dichte Kompositionen, die zwischen Neo- und Classic-Prog schweben; wichtig ist dabei vor allem der Gesamtsound, und entlang ihrer phantasievollen Arrangements findet sich der Zuhörer oft in anderen Welten wieder.
Schließlich erscheint dann No Name und damit der TopAct. Die Luxemburger bieten Neoprog vom Feinsten, eingängige Melodien vermischt mit komplexeren Songstrukturen, als man es vom Rock- und Pop-Markt der Gegenwart gewohnt ist. Nach einigen Auftritten in Deutschland – erwähnenswert hier vor allem der triumphale Gig beim Fanclub-Konzert von Marillion in Deutschland – hat die Band bereits Kultstatus erlangt.
Die progrock-dt Mailinglist hat es in großartiger Zusammenarbeit mit den Bands (alle spielen für eine reine Unkostenentschädigung!) geschafft, den Preis auf phänomenale 18DM zu drücken – günstiger gibt es dieses Feuerwerk der deutschen ProgSzene sicher nicht mehr. Also: Auf nach Bonn! [sal]


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