#189 vom 13.03.2000
Rubrik Neu erschienen
Stratovarius "Infinite"
Melodic Metal - Der Finnen-Fünfer bleibt hinter den Erwartungen zurück
(CD; Nuclear Blast)
Die erste Single "Hunting High And Low" ist richtig drollig: Eine melodische Pop-Hymne von einer Metalband mit Double-Bass gespielt. Aber bereits beim zweiten Song starten die Finnen in gewohnter Manier durch, beginnen damit jedoch auch einen Reigen aus aufgekochten Ideen. Gut, sie beklauen sich selbst, aber das haben sie eigentlich nicht nötig. Vielleicht hat der geniale Vorgänger "Destiny" die Erwartungen zu hoch geschraubt, aber standen Stratovarius bislang für Qualitäts-Melodic-Metal, so fällt "Infinite" ziemlich ab. Die neun Songs sind zu durchsichtig und vorhersehbar, Überraschungen fehlen völlig. Während "Destiny" stellenweise nach Queensryche klang oder mit opulenten Chören aufwartete, ist die neue CD "nur" eine straighte Metal-Platte. Schnell, melodisch, aber halt aufgewärmt (Hey, Jungs, hört mal: Mein Keyboard klingt schon wieder wie´n Cembalo). Aber ich will fair bleiben: Die meisten vergleichbaren Bands würden für einen Song wie "Mother Gaia" ebendiese verkaufen. Für Stratovarius jedoch gilt der alte Trainerspruch: Jungs, da war mehr drin! [dmm: @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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