#194 vom 17.04.2000
Rubrik Neu erschienen
Ian Anderson "The Secret Language Of Birds"
Folk – der Kopf von Jethro Tull überraschend anders und überraschend gut
(CD; Roadrunner)
Mit seinem aktuellen Soloalbum beweist Ian Anderson, dass er immer noch für einen großen Wurf gut ist. Und hier liegt die Überraschung - wer hätte im Vorfeld auch nur einen Heller auf ein neues Werk des rüstigen Kult-Flötisten gesetzt? Selbst ohne ein besonders ausgeprägtes Faible für Jethro Tull ist "The Secret Language Of Birds" ein rundum gelungenes Album. Gut, Flöten sollte man schon mögen, eine Affinität zu mittelalterlichen Klängen ist auch hilfreich – aber dann kann es losgehen. Ian Anderson liefert die perfekte Musik für reinkarnierte Knappen, Bänkelsänger und Hofnarren. Sehr melodisch, folkig fast im Sinne von volkstümlich, leben alle fünfzehn Songs von fein arrangierten, simplen Melodien. Je "unmoderner" die Lieder klingen, desto besser werden sie. Das Instrumental "Boris Dancing" oder das maritime "Panama Freighter" zeigen eindrücklich, dass Ian Anderson nicht nur in grauer Vorzeit ein Meister war, sondern immer noch ist. [dmm: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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