Ausgabe #197 vom 15.05.2000
Rubrik Neu erschienen
Ice Cube "War & Peace, Vol. 2 (The Peace Disc)"
Die Rap-Version von "Krieg und Frieden"
(CD, 2LP; Virgin)
Ich liebe rhythmische Texte. Schon immer. Als die Sugarhill Gang, Kurtis Blow und Grandmaster Flash And The Furious Five aufkamen, war ich begeistert. Die Begeisterung verflachte recht rasch, denn irgendwas floss in diese Musiksparte rein, das ich nicht mochte. Keine Ahnung, was. Den mittlerweile 30-jährigen O'Shea Jackson registrierte ich aufgrund einer Kollaboration mit Ry Cooder (Soundtrack zum Film "Trespass", bei dem er auch neben 10 weiteren Filmen mitspielte). Nun erschien sein mittlerweile achtes Album "War & Peace, Vol. 2 (The Peace Disc)", die Ergänzung zu "The War Disc" von 1998. Ein Thema, das viel hergibt. So ziemlich alles, nämlich. Auf Track 5 ("Supreme Hustle") wird jemand zusammengeschlagen. Alleine das zu hören schmerzt. Die Grundstimmung der abgebildeten Fotocollagen geht in Richtung Apokalypse. Auch die unterlegten Beats und der harte Rap-Gesang klingen nicht gerade versöhnlich. Dementsprechend befindet sich auch nix Gefälliges drauf, also kein Ohrwurm, der sich festkrallt, selten ein gesungener Refrain (vielleicht war's das, was mich hinderte, Rap-begeistert zu bleiben?) – und wenn, ist's nicht mal peinlich. 17 Songs und ein Instrumental, die allesamt klingen, als ob sie direkt von der Strasse aufgenommen wurden. Slam Poetry. Gesellschaftskritisch. Aufrüttelnd. Politisch. Gemein. Hinterfotzig. Ernst. Verdammt ernst. Großes Minus: Kein Textabdruck! [mh: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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