#198 vom 22.05.2000
Rubrik Neu erschienen
Nikitakis "The Blue Songs From Thessalonia"
Ein Kölner Grieche hat den Blues und noch einiges mehr auf der Pfanne
(CD; Day-Glo)
Das Konzept klingt ja ganz interessant. Ein in Deutschland aufgewachsener Grieche und seine Band mixen Rock, Blues, Folk und Jazz mit Rebetiko, der Musik seines Geburtslandes. Vieles auf diesem Album klingt denn auch so, wie man sich das anhand so einer Beschreibung vorstellt: Solider Folkrock mit Blueseinschlag und Bouzouki obendrauf. Mal ein wenig mehr, aber nie weniger. Die Songs gehen gut ins Ohr, haben hier und da ihre bewegenden Momente und verabschieden sich dann doch, ohne einen großen Eindruck hinterlassen zu haben. So richtig gut wird's erst in der Mitte, bei der aus sechs Instrumentalstücken bestehenden "Thessalonia Suite". Hier fließen die verschiedenen Stilistiken ineinander, hier macht dieser Crossover Sinn, hier entsteht eine warme, jazzige und doch mediterrane Atmosphäre. Inspirierte, farbenfrohe Musik mit genau dem richtigen Schuss Melancholie. Vielleicht liegt's ja an Nikitakis' etwas blasser, farbloser Stimme, dass der Rest im Vergleich dazu etwas abfällt. [pg: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#305: Nikitakis "Les Cycles De Theodorakis"> [pb:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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