#200 vom 05.06.2000
Rubrik Neu erschienen
Geoffrey Oryema "Spirit"
Afropop - Ein Melancholiker lernt das Tanzen
(CD; Exil)
Oryema geht in die Vollen. Die Entwicklung des in Uganda aufgewachsenen Wahlfranzosen von getragenen, anfangs noch sehr sparsam arrangierten Balladen zum westlich geprägten Afropop findet auf "Spirit" ihren vorläufigen Höhepunkt. Die typischen Elemente von Oryemas Musik, seine wandelbare, leidenschaftliche Stimme, die seltsam entrückten Melodien, die oft spirituell angehauchten Texte und der mysteriöse Klang der Lukeme (Daumenklavier) sind nach wie vor präsent, doch diesmal drängen sich zunehmend zeitgemäße Dance- und Rockbeats in den Vordergrund. Das klingt nach Anbiederung und Ausverkauf und wirkt beim ersten Hören tatsächlich etwas befremdlich. Doch wenn man seine Erwartungen "wie afrikanische Musik zu klingen hat" beiseite schiebt und seine "Igitt, Mainstream!"- Attitüde in die Ecke stellt, dann macht dieses Album wirklich Spaß und offenbart sogar einige magische Momente... auch wenn dem einen oder anderen Song ein bisschen weniger Keyboard-Overkill ganz gut getan hätte (Gell, lieber Herr Produzent Rupert Hine?). [pg: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#362: Kora Jazz Trio "Kora Jazz Trio"> [ms:Â @@@]
<#311: Manuel Wandji "Spirit Of Roots"> [gw:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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