[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #231 vom 29.01.2001
Rubrik Neu erschienen

Sonny Landreth "Levee Town"

Cajun-Rock mit atemberaubender Gitarre
(CD; Sugar Hill)

Oftmals werden bahnbrechende stilistische Neuerungen dann nachvollziehbarer, wenn man sich näher mit dem Background des jeweiligen Interpreten beschäftigt. Chuck Berry kreierte einen Fundus an klassischen Rock'n'Roll-Riffs, indem er die Licks seines Pianisten Johnnie Johnson kurzerhand auf die Gitarre übertrug. Die Wurzeln von Sonny Landreths atemberaubenden und nur schwer vergleichlichem Slide-Spiel werden zumindest ein wenig verständlicher, wenn man die typischen Linien der Zydeco-Akkordeonisten und Cajun-Fiddler Louisianas kennt; seine irrwitzige Tapping- und Flageolett-Technik mittels derer er diese adaptiert, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Auch mit seinem jüngsten Studio-Album bereitet der ehemalige Sideman von Michael Doucet und Gitarrist von John Hiatts Goners ein Fais-Do-Do für Freunde außergewöhnlicher und virtuoser Saitenklänge. Komposition, Text und Gesang dürfen da gegenüber der urgewaltig losbrechenden Solo- und Riff-Akrobatik mitunter schon etwas blässlich, unverbindlich und austauschbar dastehen – denn das nehmen erklärte Sechssaiten-Fans gerne auch von weniger originellen Gitarrengöttern in Kauf. [bs: @@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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