#236 vom 05.03.2001
Rubrik Frisch aus den Archiven
Rodney Crowell "Diamonds & Dirt"
Ex-Emmylou Harris-Begleiter schwamm sich 1989 mit diesem Country-Album endgültig frei
(CD; Sony)
Mit dieser Platte war er endgültig ein erfolgreicher Solo-Musiker. Waren die Vorgänger ("I Ain't Living Long Like This" und "What Will The Neighbours Say") noch tastende Versuche, ein eigenes Profil zu gewinnen, brachten ihn diese zehn Titel unter die Nashville-Großverdiener. Gleich fünf Single-#1-Erfolge und der Grammy für das Album beweisen das.
Auch 12 Jahre später lassen sich die Ursachen dafür leicht verstehen: die Rocker sind spritzig und frisch, rockabilly-beeinflusst und trocken produziert – Dave Edmunds lässt grüßen; die Balladen sind herzzerreißend und schwelgen im Steel-Guitar-Gezirpe, und wenn dann noch Ehefrau Roseanne Cash zum Duett mit einstimmt, sind alle Register der Gefühligkeit gezogen. Später erreichte Crowell nie wieder dieses Niveau, weder kommerziell noch künstlerisch. In Deutschland sind alle seine alten Werke gnadenlos gestrichen. Aber Emmylou Harris hielt ihrem einstigen Mitmusiker immer die Treue, auch als es ihm drogen- und beziehungsmäßig weniger gut ging. So holte sie ihn 1995 zur gefeierten kurzlebigen "Hot Band"-Reunion-Tour, die damals unter dem Etikett "New American Music" auch nach Deutschland kam.
Zu dieser Wiederveröffentlichung muss man nicht viele Worte machen: bislang unveröffentlichte Bonus-Demo-Tracks und ein Kommentar von Crowell selbst ergänzen die Platte auf feine Weise. () [www: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#243: Rodney Crowell "The Houston Kid"> [bm:Â @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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