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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #262 vom 24.09.2001
Rubrik Neu erschienen

Glenn Hughes "Building The Machine"

Erstaunlich: Der ex-Deep Purple Bassist ist nach 25 Jahren aufgewacht
(CD; Steamhammer)

Oftmals denkt man sich: Wie konnten diese Saftsäcke, auch an klassischen Vorbildern gemessen, dermaßen geniale Musik machen und mich als Teenie, ja heute noch elektrisieren? Gucken wir sie uns an: Die Led Zeppelins. Da kommt Mittelmäßiges bis Peinliches von Jimmy Page und Robert Plant seit zig Jahren. Deren Ex-Bassist John Paul Jones brachte zuletzt einen Dreck an CD heraus. Gucken wir zu Cream. Eric Clapton ist mit Schlager-Blues kommerziell erfolgreich, während Jack Bruce seit geschlagenen 30 Jahren Abfall auf CD presst. Gucken wir weiter zu Deep Purple. Ritchie Blackmore, einst sprühend virtuoser Wüstling, auch mal an der klassischen Gitarre, macht seit 15 Jahren mit Deep Purple, Rainbow und jetzt erneut solo gequirlte Sch–--. Der Rest der Band fährt musikalisch gegen Wände.
Immerhin, der ex-Deep Purple Bassist Glenn Hughes, der Mann, der 1973 für Roger Glover in die Band einstieg und sie mit seinem Rickenbacker Bass in eine nie gehörte Funk-Heavy-Musik trieb (auf "Burn", "Stormbringer" und "Come Taste The Band", wo der brillant-jazzige Rockgitarrist Tommy Bolin die Gitarre quieken ließ), hat jetzt auch wieder mal eine CD gemacht. Glenn Hughes galt in den 1970ern als wahrlich virtuos und erlangte durch seinen soulig-hohen Gesang den Status von Einzigartigkeit – neben Shoutern wie Gillan, Coverdale und Plant. Tommy Bolin starb 1976 und Deep Purple war am Ende. Seither macht Glenn Hughes Platten, die bis auf eine Ausnahme ("Wizards Convention", 1976) grausam anzuhören sind. Ãœber Police-artiges, Gary-Moore-Bluesiges und Tommy-Bolin-Gedächtnis-Alben ist er bis heute nicht hinausgekommen.
Und jetzt also mit all diesem Ballast im Ohr bringt er doch eine Überraschung: "Building The Machine". Da hören wir in Deep Purple-Besetzung streckenweise sogar seine frühe, wunderschön soulig-klare Stimme, sein Bassspiel begeistert (er zitiert sich hier und da selbst aus seinem reichen Fundus) und mit Pat Travers, J.J. Marsh und Brett Ellis abwechselnd an den Gitarren hat er echtes Chili-Peppers-Feeling mit an Bord. Gary Ferguson am Schlagzeug passt zu dem bizarren California Funk-Rock. Und sogar den Song "Highball Shooter", einst auf Deep Purples starkem Album "Stormbringer" mit David Coverdale im Duett gesungen, ist hier in einer frischen Version zu hören. Geben wir Glenn Hughes eine neue Chance, nachdem er sie 25 Jahre lang brutal vergeben hat. [vw: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a107453


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