[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #262 vom 24.09.2001
Rubrik Neu erschienen

Eric Bibb "Painting Signs"

Moderner Acoustic Blues
(CD; Ruf)

Den Kollegen Keb' Mo und Corey Harris auf der anderen Seite des Atlantiks nicht ganz unverwandt, feilen Eric Bibb und dicht an seiner Seite die graue britische R&B-Eminenz David Bronze seit einigen Alben an einem zeitgemäßen Acoustic Blues-Update, dessen Akzent auf starken Songs und deren intensiver Umsetzung sich wohltuend vom gerade in diesem Genre üblichen Reproduzieren von Klischees abhebt. Das dem verstorbenen Roebuck "Pops" Staples gewidmete "Painting Signs" besticht durch überaus geschmackvolle Interpretationen eigener und fremder Kompositionen aus den Federn von Staples ("Hope In A Hopeless World"), Rev. Gary Davis, Jimi Hendrix ("Angel") und Jimmy Reed ("Honest I Do"). Nach der Devise 'Weniger ist oftmals Mehr' streichelt der Routinier Henry Spinetti sein Drum Kit gefühlvoll mit Besen, gospeln Linda Tillery & The Heritage Choir und steuert Janne Peterson sparsame Piano- und Hammond-Einsprengsel bei, bzw. weicht gar auf's Akkordeon aus, wo vielen Bluesmuckern sonst nur endloses Gegniedel und Gebratze einfällt. Und mit dem bis auf die Knochen reduzierten Titelsong ist Bibb vielleicht sogar der definitive Modern Age Blues gelungen: "Spent a lot of time in my house/ pretendin' I wasn't home/.../ Soul on strike, sorry closed/ .../Under repair, out of order/ Help wanted, dead end street/ Sittin' at the window in a dream/ Tellin myself I was fine - lyin'/ What I was really doin' - paintin' signs". [bs: @@@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

Permalink: http://schallplattenmann.de/a107575