#263 vom 01.10.2001
Rubrik Neu erschienen
Macy Gray "The ID"
Funk/Soul – zwar rauer, aber in letzter Konsequenz eher unbefriedigend
(CD, LP; Sony)
Macy Gray hätte es sich leicht machen können. Ihr Debüt "On How Life Is" hat sich in der ganzen Welt unglaublich gut verkauft und einen Grammy hat sie auch noch eingeheimst. Sie hätte ein Album mit einigermaßen radiotauglichem Soul machen können, und zumindest die Plattenfirma wäre zufrieden gewesen. Hat sie aber nicht. "The ID" geht supergroovy und vor allen Dingen relativ kantig los, es erinnert musikalisch fast ein bisschen an den alten Prince. Ãœber allem knarzt diese zumindest mal einzigartige Stimme, das könnte richtig gut werden. "Boo" setzt noch einen drauf und auch später gibt's noch den ein oder anderen guten Moment. Aber ab dem zum Cover passenden, 70er-Jahre Discobeat-Einsatz in "Sexual Revolution" geht's insgesamt bergab. Die Arrangements bleiben ausgeklügelt und dank Rick Rubin ist der Sound in seiner Echtheit auf dem ganzen Album interessant, aber anscheinend sind irgendwann die echten Ideen ausgegangen. Es fehlen coole Hooks und gute Melodien – Dinge, die der bestimmt Pate stehende Mann aus Minneapolis immer aus dem Ärmel schüttelte. Unterm Strich bleibt ein ganz schönes Funk/Soul-Album, aber der richtige Kick fehlt leider. [pb: @@@]
<#175: The Artist (Formerly Known As Prince) "Rave Un2 The Joy Fantastic"> [bs:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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