#274 vom 17.12.2001
Rubrik Neu erschienen
The Poets Of Rhythm "Discern / Define"
Funk – vollendete Rare Groove-Poesie mit einem Schuss trippiger Psychedelia
(CD, LP; Quannum / Ninja Tune)
Die wirklich Guten überleben auch das Abebben einer Trendwelle: Die während des Acid Jazz-Booms nach oben gespülten Münchner Rare Groove-Poeten veröffentlichen ihr neues Album nach längerer Pause sogar über den von DJ Shadow mitinitiierten Mo'Wax-Ableger Quannum (USA) bzw. Ninja Tune (GB). Kein Wunder, denn deren mittlerweile hoch entwickelte Schule, ein Maximum an Funk durch ein Minimum an gespielten Tönen zu erzeugen, braucht internationale Vergleiche (welche überhaupt?) in keinster Weise zu scheuen. Die Verehrung der Old School-Ahnengalerie wird zwar nach wie vor in jeder Note spürbar: Schlagzeug, Bass und Gitarre stets gnadenlos auf den Punkt, dazu rasiermesserscharfe Bläsereinwürfe wie zu den Hoch-Zeiten der J.B.'s, fiebrige Latino-Polyrhythmen ala War, die abgedrehte, psychedelisch-flirrende Stimmung der frühen Dr. John-Alben, und The Meters grüßen durch überraschende Unisono-Breaks – aber genau jene wohlabgeschmeckte Mischung durchwegs erlesener, heute leider viel zu seltener Groove-Zutaten vermag dieses eingeschworene Kollektiv von 'Weißbroten' so überaus einzigartig klingen zu lassen. Neben dem puren, unverschnittenen Funk-Stoff von "Discern / Define" steht der aktuelle Retro-Lenny jedenfalls ziemlich plastikhaft und leblos da! [bs: @@@@]
<#266: Dr. John "Creole Moon"> [bs:Â @@@@]
<#257: The Meters "Kickback"> [bs:Â @@@]
<#103: Lenny Kravitz "5"> [bs:Â @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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