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[ << | Inhalt ]Ausgabe #281 vom 11.02.2002
Rubrik Frisch aus den Archiven

Serge Gainsbourg "Histoire de Melody Nelson"

Pop/Rock – Revolutionär, Franzose, Romantiker, Kettenraucher
(CD; Philips)

Ohne ihn sähe die gallische Pop- bzw. Rockmusik heute anders aus. Vor dem Kette rauchenden Schmock herrschte in Frankreich überwiegend so etwas wie Art Greco – Chansonnetten und nette Troubadoure. Dann kam Gainsbourg. Zehn Jahre nach seinem Tod werden seine Alben nun wiederveröffentlicht. Remastered und erstmals mit deutschen Textübersetzungen. 1971 gelingt dem Provokateur und Multitalent mit "Histoire du Melody Nelson" ein großer Wurf – vielleicht sein innovativster überhaupt. Ein überdreht romantisches, auch morbides Prog-Rock-Konzeptalbum. Ein Lolita-Märchen, Amour fou, gesungene Novelle mit Zahlenmystik und einer Art Blues-Trio (Gitarre, Bass, Schlagzeug) mit Orchesterkulisse. Serge Gainsbourg benötigt dazu 1 Frachtflugzeug, 1 Nymphe (Jane Birkin selbstverständlich), 1 Rolls Royce (Spirit of Ecstasy), 1 Hotelzimmer – und sich selbst. Das Spektrum reicht von kurzen Orchester-Intermezzi, einem Monster-Gitarrenriff ("Ballade de Melody Nelson"), Hörnereinsätzen, einer Rock-Orgel a la Procol Harum samt Geige, bis zum großen Rock-Oper-Finale mit Pauke, schweren Gitarren und griechischem Chor ("Cargo Culte"). Wie J.-F. Brieu in seinem Essay 'Die Geschichte von Melody Nelson' richtig schreibt, war "Histoire..." kein Triumph an der Kasse, rivalisierte auch nicht mit den artverwandten Alben "Atom Heart Mother" (Pink Floyd) oder "In The Court Of The Crimson King" (King Crimson), hatte jedoch ähnlichen, wenn nicht stärkeren Einfluss auf nachfolgende französische Produktionen der sogenannten 'Melodisten'. [gw: @@@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a108397


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