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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #284 vom 04.03.2002
Rubrik Feature

Diana Krall Quartett, 10.2.2002, Philharmonie Berlin

Dass es möglich ist, Musik vor allem durch das gute Aussehen der Interpreten zu vermarkten, will ich gar nicht bestreiten. Man denke dabei nur an die Teletubbies der deutschen Musikbranche, von Marketingstrategen maßgeschneiderte Retortenpopbabys a la Brosis, Hülle ohne Inhalt. Auch Ms Krall musste sich zuletzt häufiger anhören, ihre Platten verkaufen sich vor allem durch ihr Gesicht auf dem Cover, beziehungsweise durch diverse Photostrecken in Hochglanzmagazinen. Die Haare hell, die Stimme dunkel, der Rest äußert ansehnlich – sicher nicht gerade ein Stolperstein auf dem Weg zum Ruhm.
Dass die kühle Blonde es aber schafft, der doch eher steifen Atmosphäre der ausverkauften Berliner Philharmonie fast intimes Flair zu verleihen und man eine Stecknadel fallen hören könnte, wenn sie solo am Piano einen Joni Mitchell-Song vorträgt, liegt definitiv nicht an äußerem Glamour. "I've Got You Under My Skin"? Oh ja, absolut. Kein Jazzsternchen, sondern Vollblutmusikerin mit Starappeal. Die zwischen den Stücken höchst sympathisch über Lieblingsplatten und Berlinale-Besuche plaudert.
Mit Interpretationen von Klassikern wie "All Or Nothing At All", "'S Wonderful" oder "Look Of Love" erfindet Diana ihren Musikstil sicher nicht neu, erweckt die Songs aber zu neuem Leben, inklusive genug Raum für die Soli ihrer hervorragenden Begleiter. Und die gediegene Umgebung meldet sich an diesem wunderschönen Abend erst nach neunzig Minuten wieder zu Wort – dann ist nämlich Schluss. Vielleicht muss Diana ja auch noch ein paar Filme gucken... [ut]


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