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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #300 vom 24.06.2002
Rubrik Live - Musik spüren

Dan Bern, 20.6.2002, Nachtleben, Frankfurt/Main

Die in Irland lebende Österreicherin Pina eröffnete mit einem liebreizenden, halbstündigen Gig einen Konzertabend der anderen Art. Von Peter Gabriel entdeckt und gefördert, beeindruckt die Gitarristin und Sängerin mit einfühlsamen und eindringlichen Songs und hat mit dieser Darbietung wärmstens ihr Debütalbum "Quick Look" empfohlen.
Der 'Konzertabend der anderen Art' begann mit Dan Bern. Begleitet von einem zweiten Gitarristen legte der famose Songwriter zupackend los und erinnerte mit seiner Bauarbeiter-Ausstrahlung eher an Bruce Springsteen als an Bob Dylan. Als nach einer guten Viertelstunde bei "God Said No" eine Gitarrensaite riss, konnte man schon deutlich merken, dass Dan Bern den Spaß an der Sache verliert. Zwei Lieder später riss die nächste Saite, sein Geduldsfaden machte das gleiche und der Musiker verließ mit den Worten "Gig is over" die Bühne. Mehrere Minuten und ausdauerndes Klatschen der Fans später kam er auf die Bühne zurück und war so angepisst, dass er von einem "fucking gig of hell" sprach und ankündigte, dass er komplett aufhöre zu spielen, sollte noch eine Saite reißen. Das Schicksal herausfordernd, drosch er dann auch im nächsten Song dermaßen auf die sechs vermeintlichen Ãœbeltäter ein, dass einem angst und bange werden konnte. Da sich Dan Bern mit seiner übertriebenen Wut selbst im Wege stand, dauerte es noch eine ganze Weile, bis geniale Songs wie "Turning It Over" oder "Alaska Highway" das Eis brachen und die Atmosphäre wieder etwas erwärmten. Aber als es soweit war und sich Dan Bern auch wieder ein Grinsen abringen konnte, war es auch schon vorbei. Nach wenig mehr als einer Stunde verließ er die Bühne, gewährte noch eine Zugabe und verschwand – aber die Saiten haben gehalten. [dmm]


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