#316 vom 21.10.2002
Rubrik Neu erschienen
Charlie Haden & Michael Brecker "American Dreams"
Modern Jazz: Wundervolle Melancholia!
(CD; Emarcy)
Die hochdotierten Jazzer wie Keith Jarrett machen drei bis vier CDs pro Jahr, verkaufen jeweils 10 bis 13 Tausend und können so ganz gut leben. Besonders gut wird es, wenn es zu Festivals in Europa geht, denn in den USA gibt es vergleichsweise magere Honorare. In derselben Lage sind auch Bassist Charlie Haden und der beste lebende Saxophonist Michael Brecker. Auch sie nehmen viel zu viele Alben auf. Da ist unendlich viel Schmeiß und Schrott zu hören.
Doch es gibt meisterhafte Highlights und solch ein funkelnder Stern ist "American Dreams". Das Orchester zirpt im Hintergrund an den Violinen; davor agieren Brad Mehldau am Piano, Brian Blade an den Drums, Charlie Haden am Bass und Michael Brecker am Saxophon. Was machen sie? Man könnte es mit Cool-Jazz bezeichnen, eine modernisierte reife Fassung des laxen, melodiösen Jazzstils der 1950er Jahre. Nein, keiner macht hier auf smooth-poppig, hier ist alles akustisch-ernst, aber eben auch wunderbar locker und inspiriert. Edel, enigmatisch, ewig schön. Wundervolle Melancholia! [vw: @@@]
<#249: Michael Brecker "Nearness Of You - The Ballad Book"> [sg:Â @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#673: Keith Jarrett & Charlie Haden "Jasmine"> [bs:Â @@@@]
<#428: Uwes Fernsehtipp 25.3.2005: Charlie Haden & Carla Bley> [um]
<#390: Petra Haden & Bill Frisell "Petra Haden And Bill Frisell"> [bs:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a109450