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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #331 vom 24.02.2003
Rubrik Neu erschienen

Kimmo Pohjonen "Kalmuk"

Avantgarde – Finnisches Akkordeongewitter
(CD; Westpark)

Der finnische Akkordeon-Avantgardist Kimmo Pohjonen gilt innerhalb der Akkordeon-Szene als Innovator. Er spürt Grenzen auf, um diese zu überschreiten, er fordert sein Instrument zu einem Trip ins musikalisch Uferlose auf und beschreitet hörbare Absurditäten. Spätestens seit seiner CD "Kluster" werden seine Akkordeon-Klänge auch von der Jazz-Szene als eine Form von improvisierter Neuer Musik goutiert. Pohjonen live zu sehen bedeutet eine visuelle wie klangliche Reise ins Abstrakte, oder noch überspitzter formuliert ins Abnorme. Wo die Sinneseindrücke beim Live-Konzert einen also schlichtweg überwältigen, und man dabei auch gerne zu Superlativen greift, geht's beim Höreindruck aus der Konserve in die entgegengesetzte Richtung. Was live fasziniert, nervt hier. Dies galt für "Kluster" und gilt leider auch für "Kalmuk". Gekünstelt, überladen und mit allerlei Tricks ausgestattet quetscht [Quetsch'n: gern verwendeter Begriff für Akkordeon in Österreich] sich der Finne gemeinsam mit dem Schlagzeuger Samuli Kosminen plus Symphonieorchester durch neues Material. Die nervenaufreibende Intensität der Stücke ist einfach zu viel des Guten, denn wenn strenge Unkonventionalität zur Methode – also zum humorlosen Schmäh – hochstilisiert wird, betätigt man recht rasch die Stopp-Taste des CD-Players. [mh: @]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a110127


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