#356 vom 01.09.2003
Rubrik Tipp der Woche
Kings Of Leon "Youth & Young Manhood"
Lässig-rotziger Garagenrock
(CD, LP; BMG)
Auf dem Bild sehen sie aus wie Cream oder Crosby, Stills, Nash & Young oder eine dieser Bands, die in den Sechzigern auf's Establishment geschissen und auf zivilisierte Töne keinen Wert gelegt haben. Damit sind Kings Of Leon wieder modern – nicht nur was das Aussehen angeht. Denn mit ihrem rotzigen, nonchalanten Sound krachen sie dicht im Windschatten hinter angesagten Bands wie den Strokes oder den White Stripes ins Haus. Deren Epigonen sind sie deswegen noch lange nicht. Wer möchte, findet Bezüge, vielleicht sogar Vorbilder: Tom Petty, der elektrifizierte Bob Dylan oder – entfernt – Lou Reed zum Beispiel. So manchen alten Blueser haben sie wohl auch gehört. Aber das ist nicht wichtig, denn Kings Of Leon haben ihren eigenen Sound gefunden, einen eigenen Duktus. Sänger Caleb Followill hat eine angenehm-raue Nicht-Stimme, die gleichermaßen cool distanziert und involviert klingt. Und wenn die Silbenzahl nicht zu den Takten passt, wird sie wie beim Opener "Red Morning Light" ganz unangestrengt aber bestimmt gefügig gemacht. So soll es sein. [ms: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#602: Kings Of Leon "Only By The Night"> [noi:Â @@]
<#533: Kings Of Leon "Because Of The Times"> [noi:Â @@@@@]
<#417: Kings Of Leon "Aha Shake Heartbreak"> [ms:Â @@@@]
<#373: Tigerbeat "13 Songs"> [ms:Â @@@]
<#371: Manfred Schiefers Best of 2003> [ms]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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