#363 vom 20.10.2003
Rubrik Neu erschienen
Laika "Wherever I Am I Am What Is Missing"
Zukunftspop – Zwischen Elektronischer Musik und Bandkonzept
(CD; Too Pure)
Dass der Name Laika nicht nur die Hündin meint, die Ende der 1950er von den Sowjets ins All geschossen wurde, sondern auch für Qualität in der genreübergreifenden Electronica steht, dürfte sich Dank prominenter Fürsprecher mittlerweile herumgesprochen haben. Vom sogenannten Post-Rock der ersten CD, haben sich die zum Duo geschrumpften, erklärten Lieblinge von Brian Eno und Tricky, mit ihren zwischen frickeligem Trip-Rock, Jazz und Programmierwerkstatt angesiedelten elektroakustischen Klängen in einen Zustand versetzt, der sich nur noch als 'Fließendes Etwas' umschreiben lässt.
Auch in Phase 4 des Projekts Zukunftspop werkeln Margaret Fiedler und Partner Guy Fixsen weiter an der Perfektionierung ihrer selbstdefinierten Schnittstelle von elektronischer Musik und Bandkonzept. Von Zeitgeist- und Modevorgaben keine Spur, wenn die typischen (handgemachten) gebrochenen Grooves auf Sample-Techniken, psychedelisch-rockige Zugaben, spacige Soundeffekte und schließlich den schwebenden Flüstersingsang von Fiedler treffen. Auf den Einsatz von Flöten, Trompeten und anderen Gerätschaften hingegen, die noch auf "Good Looking Blues" (2000) die starre Konzeption aufbrachen, wurde zugunsten einer geschlosseneren Klangmontur verzichtet. Das Resultat klingt dadurch noch hypnotischer, schwingender und atmosphärisch dichter, aber leider auch unnahbarer und abwechslungsärmer, manchmal sogar ermüdend. In den Teilstrecken bleibt "Wherever I Am..." jedoch durchaus berauschend. [bm: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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