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[ << | Inhalt ]Ausgabe #370 vom 08.12.2003
Rubrik Feature

Boubacar Traoré, 6.12.2003, Frankfurter Brotfabrik

Die meisten seiner Fans sind älter als die Eltern von Robbie Williams, aber sie empfangen Boubacar Traoré bei seinem Auftritt in der Frankfurter Brotfabrik mit entzückten Schreien, mit Pfiffen und frenetischem Jubel. Es war wie ein Heimspiel für den ehemaligen malischen Meisterdribbler, der schon längst Fußballschuhe mit Gitarre getauscht hat. In saloppen Jeansklamotten und der unverzichtbaren Schirmmütze auf dem Kopf, nahm der fast jungenhafte Traoré die Ovationen nach jedem Song bewegt, fast schüchtern und ein wenig verlegen an. Seine durchwegs ruhigen, melancholischen Songs präsentiert er – ganz ehemaliger Rocker – etwas härter, tänzelt zu seinen Soli und singt mit versonnenem Gesicht. Seine Stimme ist selbst dann noch weich und brüchig, wenn er mit Inbrunst hinausschreit, was ihn bewegt. Beim Konzert, nur von seinem Kalebassenspieler Madieye Niang begleitet, wirken seine Songs letztlich zu gleichförmig, der Show fehlen die Varianten. Praktisch jeder Song beginnt mit einem sanften Intro, hat zwischen den Strophen mehr oder weniger lange minimalistische Gitarrensoli und klingt wieder langsam und fließend aus. Wie schön wäre es gewesen, zum Beispiel das schwelgerische "Mariama Kaba" ohne Kalebassenrhythmus zu hören oder seine Stimme zumindest für einen Refrain ganz ohne Begleitung. "KarKar" wollte nicht, und die Besucher lassen sich auch von seinem anheimelnden Gitarrenspiel und den getragenen Melodien begeistert durch den Abend führen, der trotz der beklagten Gleichförmigkeit auch für kritische Ohren immer wieder erhebende Momente bot. [ms]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


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