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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #410 vom 01.11.2004
Rubrik DVD - Musik sehen

The Rolling Stones present "The Rolling Stones Rock And Roll Circus"

Das verworfene Circus-Happening von 1968 – in DVD-Aufbereitung ein faszinierendes Zeitdokument
(DVD; abkco)

Eigentlich war das innerhalb dreier Tage im Dezember 1968 von Hip-Regisseur Michael Lindsay-Hogg abgedrehte Rock-Zirkus-Happening als TV-Special konzipiert. Nach Fertigstellung fühlten sich die Rolling Stones als zentrale Initiatoren jedoch von ihren Gästen an die Wand gespielt und verwarfen Neuaufnahmen bzw. letztlich die Ausstrahlung. Jethro Tull, Taj Mahal (mit Jesse Ed Davis an der Gitarre), Marianne Faithfull, John Lennon in Ablösung von den Beatles mit Supergroup 'The Dirty Mac' (bestehend aus den Kumpels Eric Clapton, Mitch Mitchell und Keith Richards), selbst Yoko Ono und besonders The Who zeigten sich von ihrer allerbesten Seite; die Performance der Stones hingegen litt an der in frühmorgendliche Stunden vorgerückten Showtime und Band-internen Problemen: Jagger/Richards steuerten von "Beggar's Banquet" zwar auf einen, wenn nicht sogar 'den' Höhepunkt ihrer Kreativität zu, aber Brian Jones wirkt sichtlich indisponiert bereits zu weit in andere Sphären abgedriftet – der Rock'n'Roll Circus sollte sein letzter Auftritt mit den Stones sein.
Rückblickend und für DVD mit reichlich Boni und vorbildlichen Features aufbereitet – da gibt's Unveröffentlichtes von Taj Mahal, The Dirty Mac und dem klassischen Pianisten Julius Katchen, begleitende und erläuternde Hintergrundkommentare von Mick Jagger, Keith Richards, Michael Lindsay-Hogg, Ian Anderson, Pete Townshend u.a. – reifte das Bild- und Tonmaterial in seiner gesamten Fülle inklusive kurioser Zirkus-Einlagen vor psychedelischer Kulisse zum faszinierenden Zeitdokument des 'Swinging London' der späten 1960er: Im Jahr vor den Manson-Morden, zwei Jahre vor Altamont, drei vor den Toden von Janis Joplin, Jim Morrison und Jimi Hendrix, schien es eine Zeit lang als könnte Rockmusik die Welt aus den Angeln heben. Und der Auftritt der Rolling Stones war rückwirkend betrachtet keinstenfalls so übel wie nach Brian Jones' Tod "In The Park" (1969) oder vieles was danach in den 1970ern über die Bühne geholpert kommen sollte. [bs: @@@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a112540


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