[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #427 vom 14.03.2005
Rubrik Neu erschienen

Blaze Foley "Oval Room"

Singer/Songwriter – Live, intim, unglaublich gut
(CD; Munich)

Eine Geschichte wie im Film (der übrigens gerade entsteht): Blaze Foley schrieb gut 100 Songs und nahm vier Platten auf, die allerdings nie erschienen. Die Masterbänder wurden vernichtet, manche sagen, sie lägen beim FBI. Merle Haggard, Willie Nelson oder auch Lyle Lovett nahmen seine Songs auf, während Foley auf Austins Straßen lebte, die Gitarre beim Pfandleiher, den Fusel in der Hand. Musiker- und Songwriterkollegen verehren ihn, Lucinda Williams widmete Foley einen Song ("Drunken Angel"). Er selbst spielte nur noch selten live, in vielen Clubs hatte er Hausverbot. 1989 wurde er im Alter von 39 Jahren erschossen.
Nur eine Woche vor seinem Tod trat er am 27. und 28. Dezember 1988 im Austin Outhouse auf. Die Gitarre musste er sich leihen, die Songs aber waren seine eigenen und sie haben bis heute nichts von ihrer Magie verloren. "Oval Room" oder "WW III" sind feinstes, politisches Songwriting, aber auch wenn Foley nicht mit George Bush sen. abrechnet, sind seine Texte immer treffsicher, seine Musik ganz nah. Produziert und sehr sensibel nachbearbeitet von Gurf Morlix, hören wir auf "Oval Room" die wohl letzten 16 Songs eines Musiker, der in Qualität und Intensität immer wieder an den großen Townes van Zandt erinnert. Dieser hatte ihm übrigens auch einen Song gewidmet: "Blaze's Blues". [pb: @@@@]

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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