[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #443 vom 04.07.2005
Rubrik Neu erschienen

Corey Harris "Daily Bread"

World-Blues – traditionsbewußt vom Hier und Jetzt in die Zukunft
(CD; Rounder)

Als Teil der Doku-Filmreihe "The Blues" begleitet Martin Scorsese in "Goin' Home" Corey Harris auf einer Reise zu den Ursprüngen des Blues über das Mississippi Delta nach Mali. Auf seinen Platten hat Corey Harris diese Spurensuche längst vollzogen und absorbiert afro-karibische Einflüsse zu durchaus gegenwärtigen, afro-amerikanischen Songs, die – wie das verwandte Schaffen von Taj Mahal oder Olu Dara (der hier auf "Mami Wata" und "Lamb's Bread" prompt Cornet, Gitarre und Stimme beisteuert) – mehr mit World Music zu tun haben, als mit dem repetitiven Variieren eines sattsam bekannten Standard-Musters, das sogenannte Puristen mit 'Blues' im landläufigen Sinne verbinden.
Hier stehen eigenverfasste Songs wie der Protest-Ska "The Bush Is Burning", afrikanisch-beeinflusste Instrumentals und New Orleans-Einsprengsel des befreundeten Pianisten Henry Butler neben kaum bekannten Kompositionen der Reggae-Musiker John Holt und Sylford Walker; am deutlichsten wird die Bandbreite Corey Harris' auf den Bonus- bzw. Hidden Track-Zugaben dieses Albums: Auf ein ländlich-entspanntes Blues-Zwiegespräch namens "The Peach", wiederum mit Olu Dara, folgt unmittelbar ein Traditionen-sprengender Dub-Remix des Produzentengespannes Tangle Eye (Scott Billington und Steve Reynolds) – wahrlich kein täglich Brot, und somit World-offenen Hörern wärmstens ans Herz gelegt. [bs: @@@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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