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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #438 vom 30.05.2005
Rubrik Neu erschienen

Spice "69 Overdrive"

Electro-Soul: "Lord, have mercy! What a fonkey band!"
(CD, LP; SPV)

Als ich Ende der 1990er eine längere Unterhaltung mit Gilles Peterson (DJ, Produzent und Acid-Jazz-Dreifaltigkeit) über die Zukunft des Popsongs führte, meinte er sinngemäß: In Kürze werden nicht mehr die langen, instrumentalen Tanz-Grooves hip sein. Wir werden eine Rückkehr der klassischen Songstruktur mit Strophe und Refrain erleben! Damals musste ich an Spice denken. Unsere guten, deutschen Spice. Wie oft habe ich auf Parties auf Tracks aus deren Album "Vario Bel Air" (1996) getanzt? Und auch auf "69 Overdrive" schwärmt parfümierter Electro-Soul auf den Dancefloor und versprüht melodische Hipness. Und das alles in klassischen Songstrukturen, kurze Soli, viel englischsprachiger Soulgesang vom Deutschländer Martin Bettinghaus. Maceo Parker staunte schon: "Lord, have mercy! What a fonkey band!" Und auch nach neun Jahren klingen sie heiß, sexy, hip. Welchen der elf Tracks man auch hört, ob "Love In The City", "Sexy Lady" oder "The River" oder oder oder.
Obschon "69 Overdrive" (welches eigentlich schon 2001 erscheinen sollte) gerade frisch im Regal liegt, erfahre ich, dass dies Album gleichzeitig den Abschied der Band Spice bedeutet! Und ich trauere, bin perplex und stelle entsetzt die Frage: Wieso?! Ich habe euch geliebt und werde den Sommer über von "69 Overdrive" nicht loskommen. Ciao, Spice! [vw: @@@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a113313


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