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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #464 vom 28.11.2005
Rubrik Live - Musik spüren

The New Pornographers & Maxïmo Park, 25.11.2005, Große Freiheit 36, Hamburg

Rasante 90 Minuten

Eine Neko Case ersetzt man nicht so leicht. Zwar fehlt sie in 30 Minuten weniger als bei einem längeren Gig, in dem Carl Newmans Weichspüler-Tendenzen stärker zum Tragen kämen. Aber sie fehlt. Da hilft auch kein noch so vorzüglicher Ersatz. Kathryn Calder heißt der. Auf dem jüngsten Pornographers-Album ist sie bereits zu hören und auf der Bühne mittlerweile eine – unscheinbare – feste Größe. Unscheinbar wirkt vieles bei den Pornographers. Show ist nicht die Sache von Newman und seiner Band. Mit einer Ausnahme: Kurt Dahle spielt nicht nur grandios Schlagzeug und singt hervorragend, sondern er liefert eine Drum-Show der Extraklase – ohne den Takt zu verlieren.
Es bleibt wenig Zeit das Publikum zu überzeugen. Mit neun Titeln in einer halben Stunde gelingt es der Band jedoch, zumindest einige an den Stand mit CDs zu locken. Schließlich bieten die fünf Männer plus Calder astreinen Rock'n'Roll. Treibend, zuweilen verspielt (Blaine Thurier an der Melodica) und auf den Punkt genau. Zwar kopiert Calder Case zu sehr bei "Mass Romantic", ansonsten aber zeigt der kurze Auftritt eine Live-Band, die mehr Zeit verdient hätte. Nach einem fulminanten "Sing Me Spanish Techno", einer Essenz der bisherigen Band-Geschichte in drei Minuten, ist es vorbei.
Wäre die Musikwelt gerecht, die Pornographers hätten zumindest den Erfolg der Headliner. Aber ihnen fehlt wohl vor allem der 'Style'. Die fünf Jungs von Maxïmo Park inszenieren sich und ihre drei Akkorde fulminant. Rasant fegen sie durch ihr erstes Album, das Publikum – oft auch mit Schlips und Kragen – geht mit und feiert eine Stunde Party. Dann ist es fast vorbei. Zwei Zugaben noch und schon muss die Große Freiheit für die Indie-Disko aufgeräumt werden. Maxïmo Park hätten ohnehin keine Songs mehr. Vielleicht auch besser so. Nicht dass noch jemand mitbekommt, dass die Band musikalisch auf der Bühne ausbaufähig ist. Dafür liefern sie eine astreine Show. Besser als die Engländer macht das derzeit wohl kaum einer. [hb]


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