#474 vom 27.02.2006
Rubrik Neu erschienen
Bauchklang "Many People"
Stimmakrobatik – Sechs Beatboxes spielen auf unkonventionelle Art ziemlich konventionelle Musik
(CD; Klein)
Man kann sich schon vorstellen, dass es bei den Konzerten von Bauchklang immer wieder erstaunte Gesichter gibt, die sich mit aufgeblasenen Backen am Kopf kratzen: Wie, diese Sounds sind wirklich alle lediglich mit Vocals erzeugt? Jawoll. Bauchklang sind ein A-capella-Projekt, gehen aber anders an die Sache heran, als man das gemeinhin gewohnt ist. Sie klingen wie eine typische Band des Klein-Labels, also elektronisch, aber alle Beats, Snares, Drums, Bässe entstammen den Stimmen der Bandmitglieder. Da sind beeindruckende Momente garantiert, nicht nur live, sondern auch auf Konserve kommt die Dynamik des Sounds sehr gut rüber. Das Songwriting der sechs Mannen aus Österreich ist dagegen leider eher konventionell: Zwischen Dub, HipHop, Downbeat, Breakbeat, Reggae und 'elektronischer' Musik im weitesten Sinne macht die Band auf "Many People" so einige Schubladen auf. Und alles klingt tatsächlich so, als sei man im Studio gewesen und habe alle technischen Möglichkeiten ausgereizt. Was bleibt ist also die Ehrfurcht vor den menschlichen Stimmbändern – was damit so alles möglich ist, wenn man sie beherrscht! [tm: @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a114134