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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #480 vom 10.04.2006
Rubrik Neu erschienen

Morrissey "Ringleader Of The Tormentors"

Indiepop – Perfekte Songs, denen es ein wenig an Rauheit fehlt
(CD, LP, CD+DVD; Attack)

Man muss es wohl so sagen: Morrissey scheint mittlerweile in manchen Momenten sogar glücklich zu sein, andere Schlüsse lässt "Ringleader Of The Tormentors" nicht zu. Ob es mit seinem Umzug nach Rom zu tun hat? Der tolle Opener "I Will See You In Far-Off Places" mit seinen orientalischen Harmoniebögen jedenfalls wäre in einer besseren Welt der Tophit bei den cruisenden Neuköllner Jugendlichen und würde dort "Galvanize" von The Chemical Brothers ablösen.
Könnte es sein, dass Morrissey tatsächlich zu nahe am Vatikan lebt, um mittlerweile nicht selbst gläubig geworden zu sein? "But there is no end" ist der Schlüsselsatz des Albums, und er fällt sehr früh. Auch die erste Single thematisiert zwar eine vergangene Liebe, der aber am Ende gnädig verziehen wird, und überhaupt ist "You Have Killed Me" ja ein äußerst charttaugliches Ding. Trotzdem bleibt die Kunst des Smiths-Sängers, in einem Halbsatz und mit einem galanten Schlenker mehr Ironie und auch Sarkasmus unterzubringen als andere in meterlangen Regalen.
Die Produktion von Tony Visconti klingt, als würde Morrissey im antiseptischen Reinraum spielen, so voll und perfekt ist der Klang. "Ringleader Of The Tormentors" zeigt den Meister der Melancholie in lebensbejahenden Höhen und ist eines der Alben, das noch oft als Bezugspunkt dienen wird, wenn Perfektion das Thema ist. Ein wenig mehr Rauheit hätte allerdings nicht geschadet, und so ist ein Gefühl von Saturiertheit auch das einzige Manko dieser schönen Platte. [tm: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a114377


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