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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #480 vom 10.04.2006
Rubrik Live - Musik spüren

Declan de Barra, 4.4.2006, Das Bett, Frankfurt

Das Rhein-Main-Gebiet ist ja nicht gerade gesegnet mit Independent-Veranstaltungen, insofern war der 4. April ein besonderer Tag: Katharina Franck in der Brotfabrik, Nagel (Muff Potter) solo im Schlachthof (Wiesbaden) und eben Declan de Barra im Bett. Und bei allem Respekt für Katharina Franck und Nagel war es mit Sicherheit keine schlechte Entscheidung, sich in 'Das Bett' zu begeben. Nur begleitet von einem jungen Cellisten bot der ehemalige Clann Zú-Sänger in mehrerlei Hinsicht einen Abend der besonderen Art.
Speziell die erste Stunde war geprägt von einem Mix aus Improvisation und Experimentierfreude, was sich hauptsächlich in langen Tuningpausen niederschlug. Leider wirkten die Arrangements der meisten Songs zu minimalistisch und unbehandelt und gaben dem Cello zu wenig Raum. Dabei wäre ein etwas üppigerer Gesamtklang Declan de Barras Vortrag zu Gute gekommen, um ein kleines bisschen von seinem holprigen Gitarrenspiel abzulenken. Und trotzdem schafft es der Ire, sein Publikum Schritt für Schritt für sich einzunehmen. Als er sich nach einem verkorksten Tuningversuch mit verschränkten Armen auf die Bühne stellt, das Mikrofon wegdreht und a capella ansetzt, ist es vor Ehrfurcht mucksmäuschenstill. Seine Stimme ist live gleichermaßen kraftvoll und brillant, und immer wenn er die Gitarre weglegt, erfüllt ein Ausdruck den Raum, den andere Sänger ihr ganzes Leben nicht erreichen.
In der zweiten Hälfte des Konzerts taut Declan de Barra merklich auf, erzählt, scherzt und bedankt sich für die Geduld des Publikums, das ihm so viele Experimente und Versuche an diesem Abend erlaubt hat. Und er beendet das Konzert mit der alten, irischen Kneipensitte, zwischen den Leuten zu stehen und ein kraftvolles Traditional zu singen. Beeindruckend! [dmm]


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