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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #494 vom 24.07.2006
Rubrik Neu erschienen

Tom Petty "Highway Companion"

Im dritten Alleingang mehr Wilbury als Heartbreaker
(CD; American)

Anyway the wind blows: Zum 30jährigen Band-Jubiläum (das Debüt "Tom Petty & The Heartbreakers" erschien 1976 zwischen Bruce Springsteens "Born To Run" und den ersten Alben von Patti Smith und den Ramones) veröffentlicht der Mittfünfziger einen Alleingang, der vom Charakter her eine Solo-Scheibe von Charlie T. Jr. sein könnte (das war T.P.'s Pseudonym bei den Traveling Wilburys). Petty schrieb alle zwölf Songs und spielte auch das Gros der Instrumente selbst – weitere Beiträge leisteten lediglich Produzent und Wilbury-Kumpan Jeff Lynne (E.L.O., b, g, keys, b-voc) sowie Heartbreakers-Gitarrist Mike Campbell, den sein Chef hier zu Slide-Garnituren instruierte, die einen 'George Harrison Memorial Award' verdienten, wenn es ihn gäbe.
Wie immer gibt es Sympathiepunkte für das Bestreben mit einem Minimum an Worten und Vintage-Gitarren-Akkorden ein Maximum ausdrücken zu wollen und sich dabei stets auf die Rock-historisch 'richtigen' Vorgänger zu beziehen; wie beim Einsatz für faire Konzertticketpreise und korrekte Behandlung von Fans bleibt Petty der Rock'n'Roll-Basis der kleinen Leute treu. Hier inszeniert er eine unterschwellige 'Douglas-Adams-Thematik', die am Erdboden spielt und wo gebrauchte Chevys die Raumschiffe sind; die Hauptrollen bekleiden Typen wie die Adressaten, manche vom Leben angeknackst, aber dennoch rastlos weitersuchend ("And it's hard to say/ Who you are these days/ But you run on anyway/ Don't You Baby?" aus dem Opener "Saving Grace", dessen Strophe sich ein Boogie-Riff von John Lee Hooker borgt). Das retro-futuristische Cover lässt natürlich nicht klar erscheinen, ob der Affe den Astronauten oder der Astronaut den Affen "Into The Great Wide Open" geleitet.
Leicht kann Pettys Lakonie allerdings in Schluffrigkeit kippen und so finden sich auch auf "Highway Companion" diverse Highlights zwischen gelegentlichen Füllern und Selbstzitaten. Aber selbst wenn "Wildflowers" (1994) als definitiver, musikalischer Begleiter für längere Autofahrten immer noch unübertroffen bleibt, die Song-Anwärterquote für eine zukünftige Best-of-Compilation bewegt sich im grünen Bereich: Hierzu zählen stante pede "Square One" (das schon im Soundtrack für den Film "Elizabethtown" von Cameron Crowe erstaufgeführt wurde), "Turn This Car Around", "Night Driver" sowie "This Old Town" – und vielleicht wächst ja langzeitwirkend noch der eine oder andere nach... [bs: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a114784


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