Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #496 vom 07.08.2006
Rubrik Neu erschienen

Sufjan Stevens "The Avalanche"

Sophisticated Singer/Songwriter reicht hochwertige Extras und Outtakes zum Vorgänger "Illinois" nach
(CD; Asthmatic Kitty)

Schon in noch jüngeren Jahren übertrug der aus Detroit, Michigan, stammende Sufjan Stevens Mozart-Sonaten auf den Casio, übte sich an Oboe, Blockflöte, Banjo, Gitarre, Vibraphon, Bass, Schlagzeug, Klavier und was dem wissbegierigen Autodidakten sonst noch an Instrumentarium in die talentierten Hände fiel. Er begann zu singen, kaufte sich einen Vierspur-Kassettenrekorder und komponierte neunzigminütige Konzeptalben für die Neun Planeten, die Zwölf Apostel, die Vier Temperamente oder die Tierkreiszeichen des chinesischen Horoskops.
Damit nicht genug: 2003 erschien mit "Greetings From Michigan: The Great Lake State" der erste Teil jenes Albumzyklus', mit dem Sufjan Stevens einmal alle fünfzig Bundesstaaten der USA musikalisch bedacht haben will; nach "Seven Swans" (2004) folgte 2005 mit "Illinois" der zweite Staaten-Streich und sein bisher größter Erfolg bei Kritikern, Publikum und Kollegen wie Snow Patrol (die ihm auf ihrem letzten Album einen Song widmeten). Ursprünglich als Doppelalbum geplant, könnte man spätestens jetzt meinen, dass sich unser Jung-Konzeptkünstler möglicherweise verzetteln könnte; aber weit gefehlt: Die soeben auf "The Avalanche" nachgereichten 21 Extras und Outtakes hinterlassen in ihrer Komplexität einen sogar noch nachhaltigeren Eindruck. Auch hier spiegeln Musik und Texte ausschließlich einen persönlichen Bezugsrahmen wider, der irgendwo zwischen High Llama Sean O'Hagan, demzufolge auch Van Dyke Parks und Brian Wilson, Post-Rock der Chicagoer Szene um Jim O'Rourke sowie den neutönenden Ellipsen von Philip Glass liegt und an sich naheliegende Referenzen zu regional typischen Klangbildern gänzlich vermeidet.
Ein eigenwillig-verspielter Singer/Songwriter-Happen zum sonntäglichen Frühstück, bei dem man ja gerne etwas üppiger und dekorativer aufdeckt. [bs: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a114833


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite