#519 vom 29.01.2007
Rubrik Feature
Peter's Honky Tonkin' #9
Es gehört klar zu meinen Vorhaben für das Jahr 2007, dieses Country-Feature nicht mehr so sträflich zu vernachlässigen. Themen gibt es ja genug, sogar gute sind dabei. Aber man soll den Mund nicht zu voll nehmen, jetzt wünsche ich erstmal viel Spaß mit dem heutigen Honky Tonkin'. [pb]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
Various "She Was Country When Country Wasn't Cool - A Tribute To Barbara Mandrell"
Mainstream Country Pop – Sie war Country, als es ihm echt schlecht ging
(CD; RCA Country)
Die große Zeit von Barbara Mandrell, Ende der 1970er, Anfang der 1980er, war eine schlimme Zeit für Country Music: Glitzernd wie Christbaumkugeln und Pop as Pop can be. Es gab keinen perfekteren Grund Alternative-Country und Americana ins zu Leben rufen! Kein Wunder also, dass wir auf "She Was Country When Country Wasn't Cool" außer Willie Nelson und Shelby Lynne niemand entdecken, der heute cool ist. Erfolgreich ja, aber niemals cool. Kenny Chesney & Reba McEntire, Terri Clark, LeAnn Rimes, Brad Paisley, Gretchen Wilson u.a. spielen Songs wie "Sleeping Single In A Double Bed" oder "That's What Friends Are For". Und wieder: Nashvegas! Einziger Höhepunkt ist das Duett von Willie Nelson mit Shelby Lynne "This Time I Almost Made It", ansonsten ist diese – zugegeben liebevoll aufgemachte CD mit Liner Notes von Mandrell selbst – nur was für echte Urban Cowboys. [pb: @@]
<#330: Terri Clark "Pain To Kill"> [pb:Â @@@]
<#514: Brad Paisley "Christmas"> [pb:Â @@@]
<#499: Willie Nelson "Live From Austin, TX" (DVD)> [hb:Â @@@]
<#276: Shelby Lynne "Love, Shelby"> [dmm:Â @@]
<http://www.barbara-mandrell.com/>
Willie Nelson "Songbird"
Songwriter-Country – Der echte 'Alt-Country' kommt von einem 73-Jährigen!
(CD; Lost Highway)
Es ist spätestens seit Johnny Cash nicht mehr neu, dass alte Recken mit jungen Wilden zusammen arbeiten. Auch wenn nicht immer so Außerirdisches wie bei den "American Recordings" herauskommt, können sich die verschiedenen Generationen hörbar beflügeln. Willie Nelson legt mit "Songbird", einer Kollaboration mit Ryan Adams und dessen Band The Cardinals, sein bestes Album seit langem vor. Beide, Nelson und Adams, haben ja das gleiche Problem: Die Quantität ihres Outputs ist schlicht zu hoch und darunter leidet die Qualität. Im Ganzen. Im Kleinen finden sich bei beiden ungeheure Perlen. "Songbird" ist ein echtes Kleinod, denn Perlen finden wir viele, auch wenn von den elf Songs nur sechs Originale sind – vier von Willie Nelson, zwei von Ryan Adams (u.a. das fantastische "Blue Hotel"). Die fünf Coverversionen sind eindeutig handverlesen und Zeugnis der gemeinsamen Liebe der beiden 32 bzw. 73 Jahre alten Herren zur Musik: Gram Parsons "$1000 Wedding", Leonard Cohens "Hallelujah", "Stella Blue" von den Grateful Dead und natürlich der Titelsong, im Original auf Fleetwood Macs "Rumours".
"Songbird" ist weit mehr als ein Alterswerk, sondern eine weitere wunderbare Platte des großen Willie Nelson. [pb: @@@@]
<#499: Willie Nelson "Live From Austin, TX" (DVD)> [hb:Â @@@]
<#468: Ryan Adams "29"> [hb:Â @@@]
<#460: Ryan Adams & The Cardinals "Jacksonville City Nights"> [hb:Â @@@]
<http://www.willienelson.com/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#591: Willie Nelson & Wynton Marsalis "Two Men With The Blues"> [bs:Â @@@@]
<#565: Various "I'm Not There"> [bs:Â @@@]
<#564: Eric Clapton "Crossroads Guitar Festival 2007"> [bs:Â @@@@]
<#560: Various "Anchored In Love: A Tribute To June Carter Cash"> [pb:Â @@@]
Jim Lauderdale "Country Super Hits Vol. 1"
(CD; Yep Roc)
Das ist die echte Kunst: Jim Lauderdale ist Americana, hier gibt es kein Vertun. Gleichzeitig ist "Country Super Hits Vol.1" Country-Musik, die alle Klischees erfüllt und trotzdem cool ist, nie nach Rednecks klingt und die man einfach lieben muss. Diese CD ist klassischer Honky Tonk, die Songs heißen "Honky Tonk Mood Again", "I Met Jesus In A Bar" oder "If You've Never Seen Her Smile", sind alle ziemlich genau drei Minuten lang und wenn die CD zu Ende ist, drückt man wieder auf Start. [pb: @@@@]
<#519: Jim Lauderdale "Bluegrass"> [pb:Â @@@@]
<http://www.jimlauderdale.com/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#575: Jim Lauderdale "Honey Songs"> [pb:Â @@@@]
<#563: Solal "The Moonshine Sessions"> [vw:Â @@@@@]
Jim Lauderdale "Bluegrass"
(CD; Yep Roc)
Zwei Alben gleichzeitig zu veröffentlichen ist immer ein Risiko, meist gilt die alte Regel, dass weniger mehr gewesen wäre. Im Falle von Jim Lauderdales Doppelpack ist das nicht so: "Country Super Hits Vol.1" und "Bluegrass" sind eher Brüder im Geiste, als eine Geschichte auf zwei Tonträger verteilt.
Für den akustischen Teil des Duos bedient sich Lauderdale bei dem rootsigsten Mitglied der Country-Familie. Wieder aber sind es seine Songs, die, hier mit akustischer Gitarre, Dobro, Mandoline, Banjo und Fiddle gespielt, auf ganzer Linie überzeugen. So ist diese CD bei weitem kein traditionelles Bluegrass-Album, sondern eine wunderbare Acoustic-Singer/Songwriter-Platte in traditionellem Sinne. So frisch kann altbacken klingen. [pb: @@@@]
<#519: Jim Lauderdale "Country Super Hits Vol. 1"> [pb:Â @@@@]
<http://www.jimlauderdale.com/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight