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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #524 vom 05.03.2007
Rubrik Neu erschienen

Thomas Quasthoff "The Jazz Album - Watch What Happens"

'Erlk̦nig' goes Jazz Рder bekannte Klassik-Bass-Bariton mit weniger strapazierten Jazz-Standards
(CD, LP; Deutsche Grammophon)

Thomas Quasthoffs Postulat "Wenn ich Jazz singe, klingt das nach Jazz und nicht nach Klassik im Jazzgewand" erfüllt sich nur teilweise. Die klassisch ausgebildete Stimme des Grammy-Gewinners ist für die Titel auf "The Jazz Album" zu clean und zu schwer. Besonders deutlich wird dies beispielsweise beim Vergleich seiner Interpretation von "Secret Love" mit der von George Michael auf dessen CD "Songs From The Last Century" (1999). Abgesehen davon, dass Michaels Aufnahme deutlich mehr swingt, klingt sein Gesang locker, cool und einfach bezaubernd. Quasthoffs Einspielung ist zu sauber, seine Stimme für Jazz zu prägnant. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die Tatsache, dass Quasthoff aufnahmetechnisch zu sehr im Vordergrund steht. Weniger wäre mehr gewesen.
Fazit: Wer Quasthoff liebt, wird auch diese neue CD mögen, produziert von Till Brönner, arrangiert von Alan Broadbent und begleitet u.a. von Chuck Loeb (g), Frank Chastenier (p), Peter Erskine (dr) und Dieter Ilg (b). Jazzfreunde und Liebhaber von Jazz-Standards werden aber eindeutig diejenigen Sänger bevorzugen, die bestimmt nicht so 'gut' singen können wie Quasthoff, aber einfach geiler klingen. Wie zum Beispiel Chet Baker. Klassischer Schöngesang ist im Jazz nur bedingt tauglich. Jazz muss assoziativ sein und nach Großstadt, verrauchten Bars, Liebe, Abenteuer, Alkohol und Sehnsucht klingen. Klingt's nach dem "Erlkönig", dann stimmt etwas nicht. [up: @@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a115585


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