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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #538 vom 11.06.2007
Rubrik Kolumne

Peters Honky Tonkin' #12

Der Sommer ist für mich immer eher die Zeit für akustische Musik. Macht wohl der Garten oder die Terrasse oder der Balkon oder was auch immer ihr zur Verfügung habt. Dass sowas auch in Europa stattfindet, beweisen zwei Sampler, aber auch aus dem Ursprungsland des Countryesken gibt es allerhand. [pb]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Porter Wagoner "Wagonmaster"

Country – Mix aus Alt und Jung funktioniert diesmal leider nicht so gut
(CD; Anti)

Zusammenarbeit alter Recken mit jungen Wilden steht ja hoch im Kurs. Während allerdings Rick Rubin Johnny Cash zu neuen Höhenflügen inspirieren konnte und Jack White Loretta Lynn vor einem unverdienten 'Desperate Housewives'-Dasein rettete, hat Johnny Cashs ex-Schwiegersohn Marty Stuart dazu anscheinend nicht das Handwerkszeug. Natürlich pickt er selbst eine wunderbare Gitarre – wie von jemandem zu erwarten, der bereits mit 13 Jahren bei Lester Flatt spielte – und auch seine Songs sind ok. Allerdings gehen er und der inzwischen 79-jährige Porter Wagoner keine Risiken ein und so können sie auch nicht gewinnen.
Wagoner, der in den letzten Jahren eigentlich nur Gospel-Alben einspielte und seit fünfzig Jahren Mitglied der Grand Ole Opry ist, bietet immer noch ein umschmeichelndes Timbre und selbstverständlich sind seine Nudie-Cohn-Outfits auch 2007 noch supercool, trotzdem erwarte ich von einer solchen Kollaboration, die dann noch auf dem Kult-Label Anti erscheint, mehr als eine ganz traditionelle und wenig aufregende Country-Platte. [pb: @@]


European World Of Bluegrass Festival

Bluegrass – europäisch, aber immer noch sehr amerikanisch geprägt

Eine klassisch amerikanische Musikrichtung wird von europäischen Bands auf dem European World Of Bluegrass Festival aufgenommen. Leider wird die Musik selten mit europäischen Elementen durchmischt, auch wenn – zumindest manchmal – immerhin nicht nur englisch gesungen wird.
So liefern beide CDs musikalisch nicht viel Neues, verdeutlichen aber eindrucksvoll, dass es auch in Europa eine sehr lebendige Bluegrass-Szene gibt; vor allem machen sie Lust dieses Festival einmal live zu besuchen (wenn auch wohl erst im nächsten Jahr, denn 2007 ist es gerade vorbei). [pb]


Various "European World Of Bluegrass 2005"

Bluegrass – live und europäisch
(CD; Strictly Country)

Mitgeschnitten 2005, während des achten European World of Bluegrass Festival in Voorthuizen; mit 25 Songs, u.a. von Carmel Sheerin & The Ravens aus Irland, Fragment aus Tschechien und Skyland aus den Niederlanden. [pb: @@@]


Various "European World Of Bluegrass 2006"

Bluegrass – live und europäisch
(CD; Strictly Country)

Mitgeschnitten 2006, während des neunten European World of Bluegrass Festival in Voorthuizen; mit 26 Songs, u.a. von Blueland aus Tschechien, Lonesome Mountaineers aus Schweden und den Looping Brothers aus Deutschland. [pb: @@@]


Uncle Earl "Waterloo, Tennessee"

String Band Music Рtraditionell und gleichzeitig frisch, eine sch̦ne Platte produziert von John Paul Jones
(CD; Rounder)

Das rein weibliche Quartett geht auf seinem zweiten Rounder-Album einen Schritt weiter und bleibt dennoch bei dem wofür Uncle Earl stehen: Klassische String Band Music mit hochkarätigem, mehrstimmigen Gesang. Den Schritt nach vorn machen die vier Damen in der Songauswahl, wo neben den gewohnten Traditionals nun auch eigene Songs und Kompositionen der Carter Family, von Ola Belle Reed und Bob Dylan ("Wallflower") auftauchen. Produziert von Led-Zeppelin-Bassist John Paul Jones, der aus seiner Leidenschaft für traditionelle, amerikanische Musik ja schon lange kein Hehl macht, bietet "Waterloo, Tennessee" alles, was Fans von akustischer Roots-Musik mögen, und wirkt dabei nie altbacken, da Kristin Andreassen, Rayna Gellert, KC Groves und Abigail Washburn es problemlos schaffen Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. [pb: @@@]


Alison Krauss "A Hundred Miles Or More: A Collection"

Akustik-Pop – ohne Union Station wenig Bluegrass und dennoch prima
(CD; Rounder)

Der Titel dieser unterm Strich sehr schönen CD ist trügerisch: Ja, es ist eine Zusammenstellung von überwiegend bereits erhältlichem Material der zwanzigmaligen Grammy-Gewinnerin, aber nein, es ist keine 'Greatest Hits'-Kollektion. Vielmehr versammelt diese Überbrückung bis zum nächsten echten Album zwölf Songs, die Alison Krauss meist ohne ihre ständigen Begleiter Union Station zu den verschiedensten Gelegenheiten eingepielt hat: für die Soundtracks "O Brother, Where Art Thou?", "Cold Mountain" und "The Prince Of Egypt", diverse Duette u.a. mit John Waite, den Chieftains und Brad Paisley und ihre Beiträge zu verschiedenen Tribute-Projekten.
Vier bisher unveröffentlichte, eigene Songs runden eine Zusammenstellung ab, die ganz andere Seiten der Bluegrass-Queen zeigt. Nicht alles ist hier so einzigartig wie die Arbeiten mit Union Station der letzten Jahre, aber manches bleibt so herausragend ("Down To The River To Pray", "How's The World Treating You", "Whiskey Lullaby"), dass sich allein dafür die Anschaffung lohnt. [pb: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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