[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #576 vom 24.03.2008
Rubrik Neu erschienen

Little Annie & Paul Wallfisch "When Good Things Happen To Bad Pianos"

Schräge Singer/Songwriter – The piano has been drinking
(CD; Durtro Jnana)

Als Autor sucht man immer den überraschenden Ansatz, den Blickwinkel, den keiner annimmt, aber manchmal kommt man nicht umhin den offensichtlichsten Weg zu wählen. Albumtitel und Cover erklären eigentlich schon hinreichend, was man erwarten darf: Ein leicht verstimmtes Klavier, wie es auf der Bühne von dörflichen Gaststätten steht, bereitet unter den Händen von Paul Wallfisch (Botanica) das Bett für Little Annie, die wiederum klingt als hätte sie bis gerade hinter dem Klavier geschlafen. Gemeinsam knöpfen sich die beiden anderer Leute Lieder vor und – ohne Alkoholkonsum unterstellen zu wollen – das Album klingt wie der musikalische Beweis, dass Klare nicht klarer machen. Mit Rest-Würde und Konzentration stehen die zehn Songs so gerade wie es eben geht und allein die Version von Tina Turners "Private Dancer" verdient laute Ovationen. Schade, wenn Little Annie und Wallfisch vereinzelt meinen, sie müssten mit Elektronik herumspielen; besser passen da die organischen Tupfer von Akustik-Gitarren und schrägen Bläsern. Ansonsten: das Beste, was einem schlechten Klavier passieren kann. [dmm: @@@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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