Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #587 vom 16.06.2008
Rubrik Neu erschienen

Destroyer "Trouble In Dreams"

Introvertierter Indie-Pop – A Pornographer's Sideway Mystery
(CD; Rough Trade/Merge)

Dan Bejar aus Vancouver kennt man vielleicht von The New Pornographers, seiner anderen Band. Daneben pflegt er aber auch diverse Nebenprojekte, wie z.B. Destroyer, die mit "Trouble In Dreams" ein neues Werk vorlegen.
Auch wenn die verschlüsselten (möglicherweise sarkastischen) Texte schwer zu deuten sind, bleibt noch die Musik. Indie-Hymnen wie bei The New Pornographers dürfen hier allerdings nicht erwartet werden, eher ganz viel introvertierter Pop einer stets unruhigen Seele. Dan Bejar erzählt von fantastischen Königreichen, mysteriösen Frauen und dem, was sonst noch durch seine Träume tuckert. Sprechgesang und Songs, die sich mit Piano, Orgel, Gitarren und Vibraphon schnell arrangieren, erinnern ein bisschen an Robyn Hitchcock, John Cale oder auch Lloyd Cole.
Das zitatreiche Album beginnt leicht süß-sauer; der Opener "Blue Flower/Blue Flame" erinnert mit seinem Gitarren-Pop heftig an Al Stewarts "Year Of The Cat" (oder Galaxie 500's "Blue Thunder"), handelt von einem Himmel, fein wie Wein und Blumen – oder einer Frau? So genau weiß das auch Dan Bejar nicht, verspricht aber: »'I'll tell you what I mean by that, maybe not in ten seconds flat, maybe not today.«
"The State" ist groovender Rock mit Schmoll-Bass und guter Melodie; Mark Everetts Eels kommen in den Sinn oder auch Hootie & The Blowfish. "Libby's First Sunrise", "Foam Hands" und "Introducing Angels" sind richtig eleganter Pop (wie man ihn sonst vom unterschätzten Lloyd Cole hört), "My Favorite Year" zeigt sich als feiner Roxy-Music-Klon mit Nanana-Chor und "Rivers" ist wie Mott The Hoople in Zeitlupe.
Schließlich gibt es, wie auf jedem Destroyer-Album, noch ein episches Jam-Stück. Hier ist es das achtminütige "Shooting Rockets (From The Desk Of Night's Ape)"; eine melancholisch zusammengeorgelte, codierte Ballade mit lyrischen Auftritten von Fausts Gretchen, Tschaikowskys Schwanensee samt Tiger und Muezzin. [gw: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a116875


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite