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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #599 vom 22.09.2008
Rubrik Neu erschienen

John Q Irritated "5 Days Of Flat Water"

Eigenwillig charmanter Retro-Pop mit kräftigem New-Orleans-Einschlag – leider fragwürdig produziert
(CD; Hazelwood)

Es ist schon ein recht verschlungener Pfad, den sich Dirk Hess, Sänger, Songschreiber, Gitarrist, Bandgründer und Kopf von John Q Irritated, durch den Dschungel des Musikbusiness bahnt. Erstmal änderte die bereits als Hot Klub regional sehr erfolgreiche Nürnberger Brass-Groove-Combo mit der Vertragsunterzeichnung bei Hazelwood auf Anraten des Labels ihren Namen. Ein Schachzug, den die stets auf Hipness bedachte Firma wenig später auch bei den Nürnberger Kollegen The Great Bertholinis (früher: Ernie's Tale) angewandt hat.
Nach dem kraftstrotzenden, bläsergetriebenen Second-Line-Funk des Hazelwood-Debuts "To Your Letter Of June 29th" (2005), legen John Q Irritated nun ein neues Album in Trio-Besetzung vor: Neben Dirk Hess gehören nur noch der Sousaphonist und Posaunist Gerhard Gschlößl sowie der Schlagzeuger Matthias Rosenbauer zum Stammpersonal, der Rest der einstmals sieben Mann starken Kapelle wird auf der CD als 'Guests' gelistet. Die alte Geschichte: Die Bläser wollten Funk mit langen Improvisationen, der Songwriter wollte vor allem Songs. Nun ist der Funk-Einschlag beim neuen Album "5 Days Of Flat Water" deutlich in den Hintergrund getreten. Nicht zuletzt beflügelt durch seinen Job als Gitarrist der Country-Rock'n'Roller Smokestack Lightnin' ist Hess' Songwriting wesentlich Rhythm&Blues- und Rock'n'Roll-lastiger geworden. Knackiger Rockabilly, sonniger Sixties-Pop, stürmisch synkopierter Soul im Stil von Allen Toussaint, Anleihen an Latin, Surf-Rock und Filmmusik, verbunden mit einer tief empfundenden Mississippi-Lässigkeit machen "5 Days Of Flat Water" zum bisher vielseitigsten John-Q-Album.
Einzig über die Produktion kann man sich streiten: Der übertrieben auf Retro getrimmte Mono-Sound und die durchgehend wie durchs Telefon gesungen klingende Stimme machen den Genuss unnötig anstrengend. Schade, dass man sich bei Hazelwood in letzter Zeit so wenig auf die eigentlichen Stärken der Bands besinnt. Denn originell, charmant und eigenwillig klingen John Q auch ohne künstlichen Retro-Chic. [pg: @@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a117356


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