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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #604 vom 27.10.2008
Rubrik Texte - lesen oder hören

Roderick Gordon & Brian Williams "Tunnel - Das Licht der Finsternis"

Hörbuch – Ein Einzelgänger und seine rätselhafte Familie in den Tunneln
(8CD; Hörverlag)

Wieder ein Fantasy-Schinken in der Nachfolge von "Harry Potter" und "Artemis Fowl"? Ja. Und hey, das ist okay. Denn auch "Tunnel" von Roderick Gordon und Brian Williams ist originell und nicht trivial. Trivial? Wie Marcel Reich-Ranicki uns in jüngeren Jahren gelehrt hat, ist ein Buch umso weniger trivial, desto anschaulicher menschliche Gefühle darin geschildert sind. Und wer könnte besser als Zielscheibe einsamer Gefühle herhalten, wenn nicht ein Einzelgänger? Der 14-jährige, auffällig blasse Will ist so einer. Sein bizarres Hobby: Er gräbt Tunnel in den Erdboden seines Vororts in London. Wills Vater, der Archäologe Dr. Burrows, teilt die zwanghafte Angewohnheit seines Sohnes. Und Wills Mutter? Sitzt meist mit angezogenen Knien vor dem Fernseher. Wills nervige Schwester kümmert sich um alles und nichts.
In der Stadt fallen Will immer öfter blasse Männer mit Sonnenbrillen auf. Als sein Vater plötzlich nicht mehr heimkommt, vermutet Will einen Zusammenhang mit den Männern und mit den Tunneln. Dass seine Familie nicht das ist, was sie zu sein schien, dass unter der Erde ihre Wurzeln liegen, wird Will eine bizarre Welt eröffnen und sein Leben gefährden.
In Frankreich, der Tschechei und in Rumänien erreichte "Tunnel" Platz 1 der Bestsellerlisten, in New York kam der Roman in die Top Ten der New York Times Bestseller. Der sprachlich virtuose Jugendbuchautor Philip Ardagh rührte mit Recht die Werbetrommel für "Tunnel", das erst der Auftakt zu einer Serie werden soll. Das Autorenpaar Roderick Gordon und Brian Williams mutet an wie Frank Schätzing mit Denis Scheck. Dass beide in London statt zu studieren abends länger ins Guiness-Glas geschaut haben, bestreiten sie nicht. Ähnlich wie Christopher Paolini mit seinem Weltbestseller "Eragon" mussten die beiden Briten ihr Buch auch zuerst im Selbstverlag unters Volk bringen, bis ein Großverlag aufmerksam wurde.
Der großartige Andreas Fröhlich (wir kennen ihn nicht nur als Bob von den "Drei ???", Synchronsprecher von Ethan Hawke, John Cusack und Edward Norton, als Vorleser von "Eragon" und aus der O2-Werbung) liest "Tunnel" mit seinem virtuosen schauspielerischen Spektrum, dass ich mich nah bei Will fühle, unten in den Tunneln. Und das neuneinhalb Stunden lang. Ein cineastisches Erlebnis. [vw: @@@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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