[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #619 vom 02.03.2009
Rubrik Neu erschienen

U2 "No Line On The Horizon"

(Stadion-)Rock – lange genug durchgehalten, um wieder kredibel zu sein
(CD, ltd. Digi/Box/Magazine Edition, LP; Island)

Waren U2 schon mit ihren beiden vergangenen Alben eher konventionell unterwegs, lässt auch der Titel ihres neuen Albums nicht gerade einen Aufbruch erahnen. Zudem haben auf den Produzenten-Sesseln langjährige Begleiter wie Daniel Lanois, Steve Lillywhite und Brian Eno Platz genommen, die zwar über alle Zweifel erhaben sind, aber eben für den 'klassischen' U2-Sound stehen.
Trotzdem ist "No Line On The Horizon" ein klarer Schritt nach vorne. Natürlich findet jeder, der U2 nicht mag, immer noch genügend Gründe, das weiterhin zu tun, aber wer es positiver betrachten will, hört eine vertraute Band, die mehr als 30 Jahre nach ihrer Gründung richtig frisch klingt. Der zweite Song "Magnificent" vermischt zwar ein bisschen zu deutlich die alten Trademarks mit der neuen Marschrichtung, ist aber im Ergebnis grandios und zusammen mit dem eröffnenden Titelsong ein tadelloser Einstieg. Textlich ist Bono diesmal nur ein kleiner Prediger; wer genau hinhört, hört neben poetischen Texten auch viel Selbstironie. Musikalisch sind die wirklichen Neuerungen überschaubar, aber U2 vermitteln mit "No Line On The Horizon" deutlich, dass sie immer noch gerne Musik machen.
Man kann von den vier Iren halten was man will, aber nach mehr als 20 Jahren an der musikalischen Weltspitze noch solch ein dichtes Album herauszuhauen – das verdient mehr als nur Respekt. [dmm: @@@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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