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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #630 vom 25.05.2009
Rubrik Live - Musik spüren

Sophia & William Fitzsimmons, 17.5.2009, Brotfabrik Frankfurt/Main

Obwohl sein zweites Album "Goodnight" 2008 über das Label Haldern Pop in Deutschland erschienen ist, fliegt William Fitzsimmons bedauerlicherweise unterhalb der Wahrnehmungsgrenze. Dabei haben seine persönliche Geschichte, seine anrührenden Lieder und seine weiche Stimme alles, um Menschen, die Damien Rice oder Scott Matthew mögen, sofort mit einem Schuss direkt ins Herz zu Boden zu strecken. Sein in den USA schon erschienenes Werk "The Sparrow & The Crow" soll erst im Herbst in Deutschland veröffentlicht werden, was ihn aber nicht davon abhält, die Songs im Vorprogramm von Sophia fleißig mit vorzustellen. Wie bei so vielen Indie-Songwritern üblich trägt er langen Rauschebart, und wenn man seine Platten hört, kann man nicht anders, als einen introvertierten, zurückhaltenden Menschen auf der Bühne zu erwarten. Stattdessen sitzt ein gutgelaunter Schrat mit seiner Gitarre auf der Bühne, kalauert sich auf hohem Niveau durch die Ansagen, um dann völlig glaubwürdig und ohne Übergang Lieder anzustimmen, die Felsen zum Weinen bringen können. Obwohl Fitzsimmons nicht darauf hoffen konnte, dass ihn viele Leute in Frankfurt kennen, erobert er das Publikum im Sturm und beide Seiten scheinen glücklich, dass ihm mit fast 45 Minuten ein relativ großer Slot als Support-Act zugestanden wurde.
Die angenehme Grundstimmung des Abends blieb erhalten, als Robin Proper-Sheppard sichtbar gut gelaunt und uneitel in der Umbau-Pause auf die Bühne stiefelte um seinen Laptop einzustöpseln und die Bühne für seine Band vorzubereiten. Unterstützt von einem Streich-Quartett präsentieren Sophia das neue Album "There Are No Goodbyes" und beweisen wieder einmal eindrucksvoll, wie gut sie die Balance aus eruptierenden Sound-Wänden und fragilen Momenten beherrschen. Obwohl Proper-Sheppard der Ruf eines schwierigen Zeitgenossen vorauseilt, ist er an diesem Abend in der Frankfurter Brotfabrik bester Laune und als donnernde Gitarren nach gut zwei Stunden die Zuschauer in den Frühlingsregen schicken, scheint es bei niemandem Zweifel zu geben, dass das wirklich ein guter Abend war. [dmm]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


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