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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #649 vom 26.10.2009
Rubrik Feature, Artikelreihe Boxed #3

Ludwig van Beethoven / Various "Das Gesamtwerk"

Klassik – das Gesamtwerk von Beethoven in einer Box: Klasse, Klasse, Klasse
(100CD; Brilliant)

Ludwig van Beethoven (1770-1827) schrieb ohne jeden Zweifel einige der populärsten Werke der gesamten klassischen Literatur. Kaum einer, der nicht die ersten paar Takte des ersten Satzes der Symphonie No. 5 (»Ta-ta-ta-taaaa«), den Schlusschor "Ode an die Freude" aus der Symphonie Mo. 9, die Melodie von "Für Elise" oder das Thema des ersten Satzes der sogenannten "Mondscheinsonate" kennt. Als Klingelton, Warteschleifen- und Fahrstuhlmusik, als Soundtrack für die Werbung, in Rock-, Jazz- und Klassik-Interpretationen und -Verdrehungen ist Beethovens Musik zumindest scheinbar allgegenwärtig. Ich schreibe scheinbar, weil die übliche Reduzierung der Werke Beethovens auf ein paar eingängige Melodien weder der jeweils ganzen Komposition, noch dem Gesamtwerk Beethovens gerecht werden kann.
Der Hauptteil dieser Box (mit 85 CDs, dazu kommen noch einmal 15 CDs mit historischen Aufnahmen und die obligatorische CD-Rom mit Booklets und Libretti als PDFs) umfasst das Gesamtwerk Beethovens mit quasi allen Kompositionen, die von Beethoven selbst mit einer Opus-Zahl versehen wurden, sowie zahlreichen Werken ohne Opus-Zahl (WoO), die dennoch in sein Oeuvre gehören.
Im Vergleich zu den meisten anderen bei Brilliant veröffentlichten Gesamtwerk-Boxen ist bei dieser Box bemerkenswert, dass bei den Interpretationen auf namhafte Künstler zurückgegriffen wurde: Die Symphonien interpretiert von Kurt Masur, die Klaviersonaten von Friedrich Gulda, die Streichquartette vom Guarnieri Quartett, die Piano Trios vom Borodin Trio, die Oper "Fidelio" von Christoph von Dohnanyi, die Messen von Sir Colin Davis und Helmuth Rilling, dazu Highlights von Alfred Brendel, Arthur Grimiaux & Clara Haskil und vielen mehr. An großen Namen und anerkannten Interpretationen mangelt es hier wahrlich nicht. Wo eine Aufnahme mit namhaften Künstlern verfügbar war, wurde dieser den Vorzug gegeben. Und so ist der scheinbare Nachteil der vielen nicht-digitalen, älteren Aufnahmen (mit Ausnahme der Violinsonaten alle in Stereo, Aufnahmen von 1956-2007) in Wirklichkeit ein Qualitätsgewinn, macht die Kompetenz der Ausführenden die zumeist leichten Einbußen in Sachen Klang spielend wett. Die vorliegende Box bietet mindestens gute, teilweise sehr gute Interpretationen, keine der Aufnahmen aus dem Hauptteil der Box ist klanglich oder interpretatorisch unzumutbar.
Die 15 Bonus-CDs mit historischem Material (hauptsächlich in Mono, aus den Jahren 1928-1968) von Beethoven-Fachleuten wie Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Artur Schnabel, Walter Gieseking, Adolph Busch und Herbert von Karajan sind eine echte Bereicherung der ohnehin schon gut ausgestatteten Box.
Das einzige Manko dieser Box ist das generelle Manko in der Beethoven-Diskographie: Es fehlen Aufnahmen auf Original-Instrumenten, dennoch: Eine wirklich sehr gut zusammengestellte Box und die qualitativ hochwertigste, die ich bisher an dieser Stelle besprochen habe. [sal: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a118486


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