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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #656 vom 14.12.2009
Rubrik Neu erschienen

Rod Stewart "Soulbook"

Rod Stewart singt Soul-Klassiker – gehoben-nostalgisches Entertainment für seine Altersgruppe
(CD; J)

bs: Mehr Sänger als Songschreiber war Rod Stewart schon immer auf hochwertiges Fremdmaterial, Begleiter und Produzenten angewiesen. Nach dem wegen (unerwarteten) Erfolgs zum vierteiligen Sequel angewachsenen "American Songbook" scheint es sich bei dem jüngst veröffentlichten "Soulbook" um eine echte Herzensangelegenheit zu handeln: »...songs that I've danced to, made love to, cried to and yes, even fell on the floor to as a young man in the infancy of my career. These songs and singers were the oxygen that fueled my passion to sing.« Soweit Rod Stewart in den Liner Notes.
Während viele gute, neue Old-School-Soul-Acts eher dem Einmaleins mit Blut, Schweiß und Tränen folgen, klingt der heute bald 65-jährige Rod Stewart natürlich absolut Las-Vegas-Revueshow-kompatibel. Aber der mitproduzierende Drummer Steve Jordan und andere altvordere Session-Cats (wie Bassist Bob Babbitt, der dem legendären James Jamerson in der Motown-Haus-Band The Funk Brothers nachfolgte) machen einen guten Job und polieren nicht wie Mick Hucknall/Simply Red gar noch die allerletzten Ecken und Kanten weg. Gehoben-nostalgisches Entertainment für Rod Stewarts Altersgruppe...?
noi: Das ist schon das Fazit, dem ich auch zustimme. Handwerklich sauber und sicher nicht gefühllos – aber das reicht nicht. Ich hatte bei Rod Stewarts nur mäßig überzeugenden Jazz-Alben den Verdacht, dass sie weniger aus Liebe zur Musik eingespielt wurden. Für mich waren diese vor allem eine Marketing-Idee. Wie sonst könnte er ohne neues Material altersgerechte Musik für sich und seine Zielgruppe machen? Diese Idee wurde gediegen, aber nicht großartig umgesetzt. Dass er jetzt zum Soul wechselt, ist einerseits eine logische Fortführung.
Trotzdem glaubt man nach seiner Einführung zu "Soulbook" sofort: Dieses Album ist eine Herzensangelegenheit. Und so fängt es für mich auch an. "It's The Same Old Song" hat mich – weich, gefühlvoll und voller Retro-Charme – sofort eingenommen. Natürlich ist es ein Klischee, wenn erst zu wenigen Klavierakkorden Rod Stewarts Stimme kommt und dann mit einem Trommelwirbel der energetische Teil mit den typischen Backup-Vocals. Aber hier passt es. Da lässt jemand die Hochblüte des Soul aufleben und erweist ihr, im Gestern schwelgend, seine Referenz.
Wer mitschwelgt, landet aber rasch auf dem Boden der zwar handwerklich gehobenen, künstlerisch aber seelenlosen Unterhaltung: Ab dem zweiten Song bringt Rod Stewart einfach nur noch Klassiker. [bs/noi: @@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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