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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #666 vom 15.03.2010
Rubrik Kolumne, Artikelreihe Sal's Prog Corner #87

Quelle: http://www.relocator-web.com/

Relocator "Relocator"

Progressive Rock/Fusion – Vielversprechendes Debüt (featuring Derek Sherinian)
(CD; Eigenverlag)

Instrumentale Rockmusik ist bei Musikern sehr beliebt (vielleicht weil man sich nicht mit exzentrischen Sängern herumärgern muss), doch der Markt für diese Art von Musik ist klein, vielleicht weil der Zuhörer allzu oft virtuoses Gefrickel ohne Ende aushalten muss, das aber letzten Endes ausdruckslose und austauschbare Kompositionen nicht kaschieren kann. Wie gut, wenn es dann endlich einmal eine Band gibt, die jung und unverbraucht aufspielt und schon auf dem Debüt mit eigenem Stil und eigenem Sound überzeugen kann. Umso erstaunlicher, wenn diese Band dann auch noch aus Deutschland kommt: Relocator heißt das Quartett (g, b, dr, vln), das ihr Debüt in Eigenregie produziert und veröffentlicht hat und mit Derek Sherinian an den Keyboards (Planet X, ex-Dream Theater) als Special Guest einen prominenten Unterstützer gefunden hat.
Den vier Jungs gelingt auf ihrem Debüt-Album eine überzeugende Mischung aus virtuosem Prog (-Rock und -Metal) und jazzigeren Fusion-Passagen. Anders als viele andere Bands, die ähnliches vorhaben, verlieren sich Relocator allerdings nicht in ausschweifenden und leicht langweilig werdenden Solo-Orgien. Die Komposition bleibt im Fokus der Performance, auch wenn Gitarrist Stefan Artwin und der Violinist Bartek Strycharski das eine oder andere beeindruckende Feuerwerk zünden. Überhaupt, die Violine: Sie ist es, die Relocators Sound auszeichnet, sie vom Instrumental-Prog vieler anderer Bands unterscheidet, was freilich nicht die Leistung der kraftvollen Rhythmus-Sektion Michael Pruchnicki (b) und Frank Tinge (dr) schmälern soll. Ein weiterer Pluspunkt: Gerade bei den längeren Kompositionen ("Aavishkar", "The Alchemist") überraschen die Kompositionen immer wieder mit originellen Wendungen, Zitaten und Ideen, ohne künstlich in die Länge gezogen zu sein.
Die Band betont, wohl aus Publicity-Gründen, dass Derek Sherinian auf dem Album mitgewirkt hat: Sicher ist dies eine große Ehre für die Newcomer, doch in Wirklichkeit hat das Quartett den großen Namen überhaupt nicht nötig. Relocator kämen auch ohne Sherinians Keyboard-Eskapaden sehr gut aus.
Wer auf intelligenten instrumentalen Progressive Rock mit Metal- und Fusion-Einflüssen steht, der kommt an diesem Album definitiv nicht vorbei. Die Band vertreibt das Album in Eigenregie, Kontakt-Möglichkeiten findet man auf ihrer Homepage; auf ihrer Myspace-Seite kann man sich das gesamte Album vorab anhören. [sal: @@@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a118829


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