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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #674 vom 17.05.2010
Rubrik Neu erschienen

Ludwig van Beethoven / Artemis Quartett "String Quartets Op. 18/6 & 130/133"

Klassik – Beethovens Streichquartette für das 21. Jahrhundert
(CD; Virgin Classics)

Als das Berliner Artemis Quartett vor zwei Jahren in neuer Besetzung den Faden der Gesamteinspielung sämtlicher Streichquartette von Ludwig van Beethoven (1770-1827) weiterspann, war ich begeistert: »Auch bei ihrem zweiten (Beethoven-)Streich spielen die vier Musiker exemplarische Interpretationen ein, die ihresgleichen in Sachen Lebendigkeit, Intensität, Spannung und Ausdruckskraft suchen.« Einen ähnlichen Satz könnte ich dieses Mal formulieren, denn das derzeit innovativste deutsche Streichensemble hat wieder einmal eine Spitzenleistung vorgelegt, was Präzision, Interpretation, Intensität und Klang (ein nicht zu unterschätzender Faktor bei den Streichquartetten Beethovens) anbelangt.
Die auf dieser CD zusammengefassten beiden B-Dur-Quartette, No. 8, op.18/6 und No. 13, op. 130 (mit der "Großen Fuge", op. 133, dem ursprünglichen Finale), sind in gewisser Weise zwei entgegensetzte Pole in den Streichquartetten Beethovens; das frühe entstand 1801 und steht noch ganz in der Tradition Haydns und Mozarts, das andere (1826) löst sich von den Streichquartett-Konventionen, gerade in Verbindung mit der Großen Fuge, und definiert Umfang, Gestaltungsmöglichkeiten und Struktur des Genres neu. Dem Artemis Quartett gelingt dieser stilistische Spagat bemerkenswert schlüssig, wobei sie gerade in der Großen Fuge eine so intensive, fast sakrale, fast symphonische (!) Musik erklingen lassen, mit all ihren Widersprüchen, Wendungen, stillen und kraftvollen Momenten, dass sie mit diesem Höhepunkt in der Kammermusik Beethovens (und überhaupt) auch einen Höhepunkt ihrer bemerkenswerten Diskografie geschaffen haben. Ich bin nicht nur tief beeindruckt, sondern tief bewegt.
Zeitgleich erschien ein Doppel-CD-Set mit den Streichquartetten Nos. 2, 9, 14 und 15 von Ludwig van Beethoven, eingespielt zwischen 2000-2003 noch von der 'alten' Artemis-Besetzung mit Heime Müller (v) und Volker Jacobsen (vl), aber genauso überzeugend. Das Artemis Quartett arbeitet weiter an einer Gesamteinspielung, die klangtechnisch und interpretatorisch Maßstäbe fürs 21. Jahrhundert setzen wird. [sal: @@@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a118994


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