#676 vom 31.05.2010
Rubrik Editorial

Superlena punktet
Liebe Leserinnen und Leser,
»Lav, oh lav/ gotta tell ya...« – wir sind... ja, was sind wir denn? Ohren und Augen noch zugekleistert von der wie meist bizarren Mischung aus Musical- und Sportevent des diesjährigen Eurovision Song Contest, der mit Popmusik als Kunstform so wenig zu tun hat wie junge Republiken, die bei der Punktvergabe immer noch nicht über den Tellerrand nachbarschaftlicher Allianzen und (ehemaliger?) Machtstrukturen hinwegsehen können, lässt sich zumindest konstatieren, dass Lena Meyer-Landrut ein von betulichem Siegel-Muff befreites, kosmopolitisches Pop-Deutschland repräsentieren konnte. Allein am korrigierten Stimmsystem (50% Fachjury und 50% Anrufer) kann es nicht gelegen haben, dass auch die Schweiz über jüngste Auseinandersetzungen bezüglich ihres Bankenwesens hinwegstimmte. So wie Stefan Raab als Entdecker und Ziehvater ganz nebenbei die scheinbar unüberwindliche Kluft zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern überbrückte, hat Lena mit ihrem vielzitierten natürlichen Charme tatsächlich in den meisten Ländern Europas punkten können. Dankeschönst. Wir gratulieren. [bs]
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